The Mystery - Apocalypse 666

Review

Seit 16 Jahren sind THE MYSTERY nun schon in der Szene unterwegs und haben in dieser Zeit schon die eine oder andere Bühne bespielt. Auch veröffentlichungstechnisch sind THE MYSTERY alles andere als faul gewesen. Zwar hatte die Band – wie eigentlich fast jede andere auch – so manchen Besetzungswechsel zu verkraften, doch sind THE MYSTERTY bislang immer gestärkt aus solchen Situationen hervorgegangen. Vor allem auch die Position hinter dem Mikro war oftmals vakant. Mit Iris Boanta haben die Heiligenhäuser Metaller aber einen echten Glücksgriff gelandet.

Die Dame ist seit 2011 für den Gesang zuständig und macht hinter dem Mikro einen exzellenten Job. Ihre raue Stimme lässt auf dem neuen Album “Apocalypse 666” Erinnerungen an diverse Metal-Queens der Achtziger wach werden und das passt perfekt zur Musik von THE MYSTERY. Die ist sehr melodisch gehalten. In quasi jedem Song entdeckt man Twin-Leads, die schön mit den entsprechend hart produzierten Riffs harmonieren. Iris‘ Stimme setzt dabei einen gelungenen Gegenpart, wie in “Outlaw”. Die zweistimmigen Gitarren als Unterbau und ihre raue Stimme ergänzen sich perfekt. Im Vergleich zu ihren vorangegangenen Alben haben THE MYSTERY neben dem Hauptgewinn am Mikro auch in Punkto Songwriting einen ordentlichen Schritt nach vorne getan. Nummern wie der Titeltrack, “Blackened Ivory”, “War Cry” oder “Ride On” haben alle internationales Niveau und können durch gelungene Arrangements überzeugen. Hier ein interessantes Gitarrenduell, da ein unerwartetes Break, so halten THE MYSTERY die Songs interessant und den Spannungsbogen der Songs aufrecht, so dass niemals Langeweile aufkommt. Zwar bewegen sich die Heiligenhäuser Metaller nicht allzu weit von ihren Vorbildern weg und man kann immer wieder Bands wie IRON MAIDEN im Sound von THE MYSTERY erkennen, doch versucht die Band erfolgreich den Reminiszenzen an die Vorbilder eigene Ideen gleichzusetzen. Das gelingt ihnen besser als auf den letzten Scheiben. THE MYSTERY verstehen es ganz einfach bekannte Riffs und Licks mit neuem, eigenem Material zu gelungenen Metal-Songs zusammen zu fassen.

Viel zu meckern gibt es nicht. Auch wenn sich kein Überhit auf dem Album herauskristallisiert und mit “In Heaven Or Hell” eine verzichtbare Ballade auf der Platte befindet, ist der Gesamteindruck doch sehr gut. “Apocalypse 666” klingt wie aus einem Guss, woran auch der gelungene Sound seinen Teil zu beiträgt. Kuttenträger sollten sich THE MYSTERY unbedingt auf den Einkaufszettel schreiben. Bin auf die nächste Scheibe gespannt und hoffe, dass Iris der Band noch lange erhalten bleibt.

27.09.2012
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