The Murder Of My Sweet - Bye Bye Lullaby

Review

Symphonischen Gothic Metal, wie er kaum typischer sein könnte, haben sich THE MURDER OF MY SWEET, die mit “Bye Bye Lullaby” ihr zweites Album veröffentlichen, auf die Fahnen geschrieben. Darauf zu hören gibt es eine sehr kalkuliert wirkende Melange aus härteren und softeren Klängen, die ganz offensichtlich ein möglichst breites Publikum ansprechen soll. Die zuweilen recht düsteren Riffs preschen ziemlich straight aus den Boxen und auch die Drums treiben die Titel anständig voran. Kontrapunktisch dazu stehen der klare, sanfte Gesang von Fronterin Angelica Rylin, sowie die extrem klebrigen, poppigen Keyboards, die meiner Meinung nach deutlich zu dominant sind und die meisten Songs so geradezu ertränken.

Abgesehen von diesem Ungleichgewicht zwischen Keyboard und übrigen Elementen klingen THE MURDER OF MY SWEET sehr professionell, die Arrangements sind stimmig, jede Note sitzt am richtigen Fleck und rein objektiv kann man den Schweden wohl nichts vorwerfen. Doch am Sound des Fünfers fehlen mir dennoch zwei Dinge. Zum einen sind das Emotionen. THE MURDER OF MY SWEET klingen steril, irgendwie unnatürlich und, wie bereits gesagt, sehr kalkuliert. Jeder Song wirkt künstlich auf Eingängigkeit getrimmt und wird dadurch meiner Meinung nach zu vorhersehbar, zu glatt. Kein einziger Titel vermag es, ehrlich zu berühren, was umso schlimmer dadurch wird, dass THE MURDER OF MY SWEET genau das krampfhaft versuchen. Und damit erreichen sie zumindest bei mir genau das Gegenteil. Zum anderen fehlt mir bei den Schweden Charakter. Sie trauen sich nicht, zu experimentieren, um nicht aus ihrem Schema auszubrechen, warten ansonsten aber kaum mit Ideen oder Besonderheiten auf, die ihnen ein eigenes Profil verleihen könnten. Daran sollten THE MURDER OF MY SWEET eindeutig arbeiten, wollen sie sich gegen die große Konkurrenz ihres Genres durchsetzen.

Für mich persönlich verdient “Bye Bye Lullaby” aus den genannten Gründen 5 Punkte, doch insbesondere die Emotionalität von Musik lässt sich schwer beziffern, da sie auf jeden eine andere Wirkung haben kann. Deshalb und weil THE MURDER OF MY SWEET, wie gesagt, objektiv wirklich nichts falsch machen und ihnen eigentlich nur der Mangel an Eigenständigkeit vorgeworfen werden kann, erhöhe ich auf 6, kann jedoch nur dazu raten, vor dem Kauf in “Bye Bye Lullaby” reinzuhören und sich ein eigenes Bild von dem Album zu machen. Für Fans von KRYPTERIA und Co. könnte die Platte jedenfalls interessant sein.

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11.05.2012

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