Nach dem 2009er Album „Moving Crosscurrent Of Time“ melden sich die Russen von THE MORNINGSIDE mit einer EP namens „Treelogia – The Album As It Is Not“ zurück, die mit einer Gesamtspielzeit von 47 Minuten aufwarten kann und sich thematisch auf den Song „The Trees“ vom Debüt „The Wind The Trees And The Shadows Of The Past“ bezieht.
Der Opener „The Trees Part One“ beginnt mit einem atmosphärischen, knapp vierminütigen Intro, das den Hörer mit Regen- bzw. Gewittergeräuschen in die passende Stimmung versetzt, bis eine melancholische Gitarrenmelodie einsetzt. Dann bieten THE MORNINGSIDE die Art Musik, wie sie bereits auf den vorigen Alben vorherrschte: Melodischer, relativ sanfter Doom/Death Metal, der des Öfteren an AGALLOCH (insbesondere der schwarzmetallisch angehauchte Gesang Igor Nikitins) und alte KATATONIA erinnert und dabei immer äußerst melancholisch und stimmungsvoll zu Werke geht. Für die Nähe zu o.g. Bands mussten sie in der Vergangenheit diverse Kritik einstecken, auf „Treelogia“ kommen THE MORNINGSIDE aber durchaus eigenständig daher, wenngleich die Einflüsse natürlich weiterhin zu hören sind.
Die drei, sehr langen Songs auf „Treelogia“ wirken insb. durch das zentrale Thema, das in veränderter Form wiederkehrend zu hören ist, eher wie ein einzelnes Stück und wie aus einem Guss: Es gibt weniger besonders hervorstechende Momente; vielmehr wirkt die EP als Ganzes und erzeugt eine dichte Atmosphäre, die besonders durch die variable Gitarrenarbeit, die ausgedehnten Instrumentalparts sowie die immer wieder eingesetzten Naturgeräusche zustande kommt.
„Treelogia“ benötigt ein wenig Zeit, bis man sich hineingehört hat; dann jedoch kann man sich an einer überzeugenden Veröffentlichung erfreuen, die bestens geeignet ist, um in Herbst und Winter gehört zu werden.
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