Bislang waren THE MONOLITH DEATHCULT stets auf Longplayer abonniert, fünf Alben und einer Compilation steht kein einziges kürzeres Format gegenüber. Mit „Bloodcvlts“ reiht sich nun hochoffiziell die erste EP in die Diskographie der Niederländer ein aber was sind schon Namen…? Mit 40 Minuten Spielzeit verflüchtigt sich auch diese Statistik in Schall und Rauch. Also alles beim Alten?
Nicht ganz. Die Emanzipation von den Frühwerken, die die jüngeren Industrial-lastigeren und elektro-experimentellen Alben vorantrieben, scheint ein vorläufiges Ende gefunden zu haben. THE MONOLITH DEATHCULT fassen sich ein Herz, rüsten an einer Stelle ab (Sampling, Groove, Tanzbarkeit) und an anderer auf (Tempo, Blast Beats, Wahnsinn) und zeigen sich auf den sechs neuen Songs wie entfesselt. „Bloodcvlts“ ist eine ungezähmte Orgie angeschwärzten, technischen Death Metals aus rasendem Riff-Rausch, chaotischen Leads und hämmerndem Trommel-Sperrfeuer, die nur geschrieben wurde, um eine Schneise der Zerstörung in Gehörgänge zu schlagen. Die synth-orchestrierte Kriegsrhetorik ist geblieben, wird aber nur wohl dosiert aufs Feld geführt. Das imperialische Säbelrasseln ist klar auf Sechssaiter und Drums verlagert und die erledigen ihren Job, keine Gefangenen zu nehmen, noch ein wenig präziser und kompromissloser, als man nach „Tetragrammaton“ vielleicht hätte erwarten können.
Sollte „Bloodcvlts“ ein Fingerzeig gen kommendes Album sein, darf man sich auf ein monströses Stück technischen Todesbleis aber auch auf Eintönigkeit einstellen. „Bloodcvlts“ ist aus handwerklicher Perspektive hervorragend umgesetzt und erfüllt als pausenloses Artillerie-Geballer natürlich seinen Zweck. Mit der Aufgabe zuvor erfolgreich eingewobener Elektro-Elemente engen sich THE MONOLITH DEATHCULT aber stilistisch ein Stück ein und wird „Bloodcvults“ auf Dauer schnell eintönig. Da helfen auch die am Ende platzierten „Die Waffe Mensch RMX“ als Remix von „Todesnacht von Stammheim“ und „Den Ensomme Nordens Dronning“ in gekürzt-entschärfter Akustik-Version (mit Growls!) als Ruhepol nicht viel. Was den wahren Fan natürlich nicht stört: die auf 1000 Stück limitierte EP scheint bereits ausverkauft.
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