The Moaning - Blood From Stone

Review

Century Media Records sind derzeit bekanntlich fleißig dabei, in einer fast schon vergessenen Perlen-Truhe zu wühlen. Mit CEREMONIAL OATH und vor allem SACRAMENTUM haben sie dabei wirkliche Leckerbissen neu aufgelegt. Auch THE MOANINGs einziges Album „Blood From Stone“ ist ein wirklicher Hinhörer, der zu Recht vom Staub befreit noch mal den Weg an die Öffentlichkeit finden soll und gerade jüngeren Semestern einiges an Freude bereiten könnte.

Ursprünglich 1997 über No Fashion Records erschienen, haben auch hier keine Unbekannten Hand ans Werk gelegt. Um dem Namedropping zumindest etwas die Ehre zu geben: Drahtzieher dieser wirklich unterhaltsamen acht Songs (die Bonustracks ausgeklammert) ist Niklas Svensson (u.a. ex-GATES OF ISHTAR), aber auch seine Kollegen werkeln oder werkelten u.a. in Bands wie HELLTRAIN oder SATARIAL. Aber zurück zum eigentlichen Glanzstück. „Blood From Stone“ bietet eingängigen, hoch melodischen Melodic Death Metal zeitgemäßer schwedischer Bauart. Unbekümmert abwechslungsreich lassen THE MOANING eine Vielfalt an Melodien durch den Gesamtsound schwirren, lassen hier und da mal ein Solo (traditioneller Machart) einfließen und ein paar rockige Einflüsse runden das Bild gelungen ab. Wer bei „unbekümmert“ fälschlicherweise an Schwachpunkte denkt, könnte aber falscher nicht liegen. Denn obwohl „Blood From Stone“ voll zügelloser jugendlicher Leidenschaft förmlich vibriert, lassen sich handwerkliche Mängel nicht ausmachen. Sowohl die volle Ladung an Leads, als auch das sehr flexible Drumming von Andreas Nilzon sind von höchster Güteklasse. Vielmehr kommt ihnen die Spontanität zu Gute, die Songs wie „A Dark Decades Rising“ oder „Dark Reflections“ zu absoluten Mitreißern machen.

Leider sind die Bonus-Demo-Stücke nicht mehr, als das Etikett verspricht: Gutes Material in sehr dünnem Soundgewand – nett, aber nicht mehr. Wer also im Besitz des Originals ist, muss hier nicht zwangsläufig zugreifen, doch wer angeschwärzten Melodic Elchtod der Mitt-/Endneunziger liebt und bislang nicht über THE MOANING gestolpert ist, darf hier bedenkenlos zugreifen – ich hab jedenfalls wieder eine Neuentdeckung aus alten Tagen gemacht!.

28.02.2013

Chefredakteur

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