The Mighty Nimbus - The Mighty Nimbus

Review

Habt ihr auch als Kinder immer zu denen gehört, die kein Schlammloch ausgelassen haben und deren Klamotten am Ende eines Tages auf dem Spielplatz vor Dreck alleine stehen konnten, aber trotzdem war die reinigende Badewanne, zu der euch abends die entsetzte Mutter verdonnert hat, immer ein Gräuel? Ganz abgesehen davon, dass das Wasser danach aussah, als hätte sich ein ausgewachsenes Borstentier stundenlang darin gewälzt. Ja, habt ihr das? Dann könntet ihr durchaus Gefallen an THE MIGHTY NIMBUS finden.
Die erst im Sommer 2002 gegründete Formation klatscht uns auf ihrem selbstbetitelten Debüt nämlich vor Schmotter nur so triefenden Stoner-Sludge-Doom um die Ohren, dass sich sämtliche Schweinearten in die hinterste Ecke ihres Stalles verziehen. Lässt sich der Opener „Everything I See“ noch recht flott und SPIRITUAL BEGGARS-kompatibel an, so wird es danach großteils langsam, schleppend und schlammig. Man hat wirklich den Eindruck, man steckt in einem metertiefen Morastloch fest, kann sich kaum bewegen und keine Rettung ist in Sicht. Aber eigentlich ist jenes Gefühl vorprogrammiert, wenn sich Mitglieder von ALABAMA THUNDERPUSSY, SIXTY WATT SHAMAN und PLACE OF SKULLS zusammenfinden, um ihren Helden von CROWBAR über ENTOMBED bis hin zu ST. VITUS Tribut zu zollen. Hier und da schimmern noch ein wenig KYUSS und DOWN durch und fertig ist der Sludge-Cocktail, der in „Born Too Late“ durch kaputt tiefe Vocals noch einen leicht todesmetallischen Touch bekommt.
Allein die Hartnäckigkeit im Ankrusten der Matschepampe erreicht nicht die Ausmaße, die man von den Drecklöchern aus der Kindheit gewohnt war, als Muttern beinahe jede Woche fluchte: „Himmelherrgott Kind, wieviele neue Hosen soll ich Dir denn noch kaufen?!?“
So wechseln sich echte Leckerbissen für Fans aller genannten Dreckspatzen („Everything I See“, „Eclipse“) mit eher leicht abschüttelbarem Staub („Drinkin On A Pile Of Skulls“) ab. Als Reminiszenz an vergangene Tage von Bauchplatschern in Pfützen mit brauner Suppe gehen THE MIGHTY NIMBUS aber allemal durch.

20.12.2004
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