The Medea Project - Sisyphus

Review

KURZ NOTIERT

Medea ist eine zauberkundige griechische Heroin, in manchen Versionen ihrer Sage hintergangen und auf Rache sinnend. Sisyphus ist der Verfluchte, der jeden Tag aufs neue beginnen muss, einen Stein bergauf zu rollen – vergeblich. Bereits im Bandnamen und im Albumtitel klingen bei „Sisyphos“ von THE MEDEA PROJECT viel Wut und Frust an. Dies wird auch in der Musik hörbar. Der brachiale Sludge-Doom-Bastard dröhnt rau aus den Boxen, scheppert aber auch ein bisschen, wenn es mal schneller wird.

Dass THE MEDEA PROJECT sich nicht damit begnügen, einen drückenden Doom-Trauermarsch nach dem anderen zu spielen, sondern häufig die rotzige Core-Karte ziehen oder auch mal stimmungsvollen Grufti-Rock einbauen, kann man der Band zugute halten. Auch sonst zeigen sich die Jungs in viele Richtungen offen und loten recht ungezwungen die Genregrenzen aus. Richtig gute Songs kommen bei dieser musikalischen Wegfindung leider nicht raus, auch wenn das Potenzial durchaus zu erkennen ist. Kurzum: Der Gruppe aus Südafrika mangelt es nicht an interessanten Ideen, aber vielleicht an der Fähigkeit diese umzusetzen. So bleibt es beim orientierungslosen Durchschnitt.

09.04.2020

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