Wir haben euch das prominente Personal von THE LURKING FEAR bereits an anderer Stelle vorgestellt. Gehen wir also direkt mal ans Eingemachte und schicken voraus: „Out Of The Voiceless Grave“ ist ein Brett! Das Full-Length-Debüt der Schweden segelt ungefähr ein viertel Jahr nach der selbstbetitelten Debüt-EP der Band in die Ladenregale. Dabei klingen THE LURKING FEAR gar nicht mal so sehr nach der Summe ihrer Teile. Hier ist scheinbar ein frischer Old-School-Wind über den Atlantik herüber geweht. Der verträgt sich wunderbar mit dem schwedischen Klima, das die Herren ohnehin inne haben. Doch statt ranzig-retrospektivem Vintage-Sound hat man „Out Of The Voiceless Grave“ eine zeitgemäße Produktion auf den Leib geschneidert.
THE LURKING FEAR spielen Death Metal der alten Schule, frei von Gimmicks und jeglichem Augenzwinkern
Und davon profitiert das Album ungemein. Davon und natürlich von den routinierten Händen (und Füßen) hinter den Instrumenten. Das ist auch nötig, denn „Out Of The Voiceless Grave“ ist prinzipiell recht flott unterwegs. Klangliche Matschepampe hätte hier einiges zerschießen können, wie auch Ungenauigkeit beim Spielen. Doch dank des vollen Sounds drückt die Platte ordentlich nach vorne und ins Gesicht. Der in Form eines Intros in Erscheinung tretende Titeltrack eröffnet die Platte und wird im Laufe des Albums immer wieder aufgegriffen. Das verleiht „Out Of The Voiceless Grave“ eine Art Geschlossenheit, die letztlich auch durch das markante Songwriting verstärkt wird. Es tut so gut, wieder mal ein Album hören zu können ohne deplatziertes Orchestralintro, das nichts für das ihm folgende Material tut, außer nett zu klingen. Und „nett“ sind THE LURKING FEAR ganz bestimmt nicht.
Das musikalische Gerüst aus den sägenden Gitarren des Gespanns Wallenberg/Stålhammar, dem rumpelnden Bass von Axelson und Erlandssons Schlagzeug sitzt straff, aber nicht eng. Die Songs klingen wild und ungestüm, als wollten sie dem Hörer jeden Moment an die Gurgel springen. Hier ist kein Platz für schreibmaschinenartiges Geklacker der Bassdrums. Ein gutes Beispiel ist hier „With Death Engraved In Their Bones“, das einen mit fast schon thrashiger Wucht die Birne abschraubt, dabei aber organisch bleibt. Es klingt fast so, als würde sich Adrian Erlandsson beim Trommeln überschlagen. Dem steht „Teeth Of The Dark Planis“ in nichts nach, das im 7/4-Trümmertakt wahnsinnig heavy rüberkommt. In den langsameren Passagen wie gegen Ende von „The Infernal Dread“ und zu Beginn von „Winged Death“ sind die Grooves dagegen mächtig und schwer. Unterdessen brüllt sich Tompa Lindberg richtig schön in Rage und liefert eine feurige Darbietung ab, die sich wunderbar in den Sound einfügt.
Großes Death-Metal-Kino
Mit Melodien gehen THE LURKING FEAR unterdessen eher sparsam um. Nicht ein Song erreicht die vergleichsweise hohe Dichte an Melodien eines „Slaughter Of The Soul„. „Out Of The Voiceless Grave“ gibt sich deutlich weniger triumphal und eingängig. Die Tracks erfordern Aufmerksamkeit. Hier wird der Darmtrakt mit einem Album aufgemischt, das durchaus einiger mehrerer Hördurchgänge bedarf, ehe es *klick* macht. Die Band zielt mit ihren Songs in die Magengrube – und trifft. Besonders gelungen sind die Momente, in denen die Herren dann mit atmosphärischen Synthesizern nachsetzen wie in „Winged Death“.
In der Tat kann man „Out Of The Voiceless Grave“ als viszerales Death-Metal-Album bezeichnen. Mit erwartungsgemäßer Treffsicherheit liefern THE LURKING FEAR ein amtliches Todesbrett ab, das gänzlich für sich allein steht. Denn jenseits der unterhaltsamen Vergangenheitsbewältigung, die Bands wie ENTRAILS oder NIGHTRAGE betreiben, überzeugen die Schweden mit einem Album, das seine Einflüsse zwar auch nicht wirklich leugnet, sie aber selbstbewusst und aggressiv einsetzt. Die Songs haben ihre einschlägigen Ecken und Kanten, die sich sofort in die Eingeweide des Hörers hinein bohren. Echte Aussetzer gibt es kaum. Und das hat das Quintett ganz ohne augenzwinkernde Gimmicks geschafft und ohne den Hörer penetrant an die Ursprünge ihres Sounds erinnern zu müssen. „Out Of The Voiceless Grave“ klingt dem Pressetext gemäß tatsächlich so, als hätten sich die Mitglieder der Band zusammengefunden, um einfach nur ein geiles Death-Metal-Album aufzunehmen. Operation gelungen, Patient tot.
Dieser Apfelsinenkistensound der Drums ist ja wohl mal Banane… 😉
9/10?
Ja, ich weiß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll.
Vor ca. 15 Jahren war ich noch einen Fan von Musik wie dieser. Damals war sie ja auch noch relativ neu.
Inzwischen gibt es garantiert 1500 Indie Bands, die qualitativ und musikalisch so klingen und auf diesem Niveau aufnehmen.
9/10 heißt, dass das einen Schritt von Perfektion entfernt ist – ein musikalischer Meilenstein. Das hier ist aber höchstens ein musikalischer Grabstein -für jegliche Kreativität.
Standard Blastbeats mit standard Riffs und Standard Gesang.
Ich gehe davon aus, dass keiner der beschäftigten Musiker länger als 2 Jahre sein Instrument spielt oder alternativ extrem untalentiert und von niedriger Intelligenz ist.
Ich kann es nur Slayer Puffmusikanten empfehlen, die auf ihrer Playlist einfach noch ein weiteres Bild wollen – am Ende ist es eh alles der gleiche unoriginelle Mist. Zudem ist es auch sicher etwas für Pubertierende, denen die Musik an sich eh egal is, weil sie nur als Mittel dient, sich vor seinem Umfeld zu profilieren – als hart und oldschool.
Man könnte auch einfach eine 15 Jahre alte Scheiße von Cannibal Corpse (Müll) covern. Gleiche Quali -wahrscheinlich sogar etwas besser. Zumindest war jegliche Songwriting Bemühung hier eine reine Zeitverschwendung.
Diese Seite wird mit jedem Besuch lächerlicher.
Stimmt, habe ich auch festgestellt, dass diese Seite mit jedem Besuch lächerlicher wird. Das liegt aber hauptsächlich an Kommentaren wie dem von Yannick.
… der sich ganz offensichtlich in einem „Slayer Puffmusikanten Redneck“-Wahn befindet. Gute Besserung Yannick!
Der yannick spielt sowas halt im Schlaf..
Klingt für mich sehr vielversprechend und wenn auch nicht bahnbrechend irgendwie frisch.
Der drumsound ist tatsächlich ein wenig komprimiert, aber definitiv nicht unerträglich.