The Luka State - More Than This

Review

Soundcheck März 2023# 18

THE LUKA STATE wollen „More Than This“. Die britische Indie Rock Band, die erst im Jahr 2021 mit „Fall In Fall Out“ ihr Debüt gab, hat direkt danach aufgrund der Pandemie wieder auf „Pause“ drücken müssen. Für die Band bedeutete das vielleicht ein kleiner Rückschritt, aber auch THE LUKA STATE haben diese Zeit der Isolierung genutzt, um sich hinzusetzen und neuen kreativen Output zu erarbeiten.

THE LUKA STATE: Ein Schritt zurück für den Anlauf

Mit dem Gedanken, dass sie das alles jetzt umso mehr wollen, ist „More Than This“ entstanden. Eine Platte, die einen lässig abgehangenen Indie Rock Style beinhaltet, der irgendwo zwischen ARCTIC MONKEYS und BIFFY CLYRO rangiert, aber in einigen Facetten dann doch aggressiver zupackt und punkige Vibes mit scharfer Zunge durchsickern lässt. War „Fall In Fall Out“ etwas sanfter und angepasster unterwegs, legen THE LUKA STATE hier noch einen Zacken Angepisstheit oben drauf. Hier könnte man vielleicht sogar davon ausgehen, dass es der Band ziemlich gut  tat, sich für „More Than This“ diese Zeit des Rückzugs zu nehmen.

„More Than This“: Die Bitterkeit im Mantel des Garagen-Rock gehüllt

Stark im Fokus der Platte der Engländer ist thematisch der soziale und zwischenmenschliche Missstand. Die Geschichte einer armen, alleinerziehenden Mutter, die sich vom System allein gelassen fühlt, als auch der Kampf gegen die eigenen Dämonen finden Platz und Raum eingewickelt in einen Sound, der immer leicht und sehr angenehm nach Garagen-Rock der 90s erinnert.  Die Vocals von Conrad Ellis bringen mit Rauch in der Stimmlage eine dauerhafte Bitterkeit in die Songs. Leidend und wütend zu gleich. Zynisch und nicht weinerlich anklagend.

Zynischer Freischwimmer

Der alternative Sound von THE LUKA STATE bringt mit „More Than This“ ziemlich viel emotionalen Druck mit sich, der sich entladen muss. Die Tracks gönnen sich selten Pause und uns selten Pause, für den mit nickendem Kopf. Lediglich „Movies“ und „Swimming Backwards“ könnte man als „Quotenballaden“ der Scheibe bezeichnen. Hier schwimmen wir alle ein bisschen langsamer und gönnen uns das Nachwirken der einzelnen Songzeilen.

THE LUKA STATE drücken die richtigen Knöpfe

Wenn THE LUKA STATE sinngemäß mit diesem Album „More Than This“ wünschen, bleibt am Ende festzumachen, ob der neue Release der Band wirklich auch „mehr“ ist. Die Engländer setzen durch die Pandemie einen Schritt zurück um wieder neu Anlauf zunehmen. Dabei drücken Ellis und Co. genau die richtigen Knöpfe. Und zwar die Knöpfte für saftigen, satten Alternative Rock, der hier und da scheppert, knarzt und grungige Vibes durchblicken lässt.

„More Than This“: Es wird….

In diesem Sinne liegt niemand, der auf ARCTIC MONKEYS und Co. steht, hier falsch. THE LUKA STATE sind in dem Bereich für mich ein kleiner Geheimtipp. Und „More Than This“ damit eine absolut runde Sache. Punktabzug gibt es tatsächlich ein wenig aufgrund des eigenen Trademarks und Wiedererkennungswertes. Aber das kann ja noch werden. Wie gesagt, ein Schritt zurück und Anlauf und ganz viel „More Than This.“

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03.03.2023

It`s all about the he said, she said bullshit.

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