The Locust - Molecular Genetics From The Gold Standard Labs

Review

Die sind nicht ganz dicht! Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich das neue Album, oder besser gesagt die neue Compilation von THE LOCUST hören durfte. Sie haben hörbar immer noch nicht dem Chaos abgeschworen, zum Glück, sind nach wie vor wild, ungestüm und penetrant nervig, bis der Arzt kommt. Sie schieben nie eine ruhige Kugel und grinden sich durch die Scheibe, bis die Wurst platzt. Alles tutti? Gut, weitermachen!

Ich möchte noch einwerfen, dass ich selten eine Band gehört habe, die so kompromisslos wahnsinnig klingt wie THE LOCUST. Nein, nicht albern, nicht im negativen Sinne, sondern einfach nur völlig durchgeknallt. Wer sich THE DILLINGER ESCAPE PLAN mit ’ner Tonne Koks unterm Rüssel vorstellen kann, der kann vielleicht ansatzweise erahnen, was die Typen hier fabrizieren. Grindcore-Gebretter, Uptempo-Gekeule und abstraktes Break-Gedonner stehen im Vordergrund. Ja, die Breaks werden bei THE LOCUST regelrecht zelebriert und vor allem deformiert, so wie die Stücke an sich schon total gestört sind. Die Musiker übrigens auch, ja, ganz offensichtlich. Electronic-Elemente benutzen sie zudem noch obendrauf, hier und da zumindest. Diese klingen allerdings wie eine kleine Spielerei mit dem good ol‘ C64. Keine Ahnung, ob das wirklich ernst gemeint ist. Die Musiker selbst sagen jedenfalls, dass ihnen der Scheiß hier Spaß macht. Na denn…

„Molecular Genetics From The Gold Standard Labs“ beinhaltet rares Material von EPs, Splits, Compilations, B-Seiten und anderweitige Bonustracks und Bonuskrams. Rundumschlag für alle Liebhaber also, allerdings auch wirklich nur für diese. 44 Stücke in 36nochwas Minuten; ist das was oder was? Himmel, da wirste ja echt bekloppt.

10.08.2012
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