Inwiefern die Steirer den Titel ihres vierten Albums als programmatisch betrachten, weiß ich zwar nicht wirklich, allerdings kann man diesen zumindest als Hinweis akzeptieren, denn fortschrittlich im Sinne von „gereift“ zeigen sich die Burschen auf jeden Fall.
So lassen sie uns mit „Progression“ zwar erneut einen wuchtigen Melo Death/Modern/Thrash/Neo Thrash/Groove/Metalcore-Batzen vernehmen, im Vergleich zum Vorgänger „Elegance of Bloodiness“ sind die Tracks nunmehr aber auf der eine Seite deutlich vielschichtiger ausgefallen, zugleich aber auch stellt die Band unter Beweis, dass sie bemüht war, die Wirkung der Songs an sich immer im Fokus zu haben und sie dadurch bei aller Heftigkeit geschickt vermeidet auf Biegen und Brechen brutal zu klingen.
Will sagen, dieses für derlei Sounds einfach zwingend notwendige Quäntchen an Melodik schwingt hier immerzu auf höchstem Niveau mit und zudem haben die Songs von THE LAST WARNING auch an Abwechslungsreichtum deutlich zugelegt. Und auch was Hooks und markige Refrains betrifft, zeigt die Truppe, dass sie längst weiß, was zu erledigen gilt, will man Songs präsentieren, die auch in Erinnerung bleiben.
Sehr gut getan hat dem Fünfer auch die Zusammenarbeit mit R.D. Liapakis, der in den „Music Factory Prophecy Studios“ einmal mehr seine Kompetenz für brettharte Sounds unter Beweis stellen konnte, wodurch das üppige Gebräu, aus dem man neben IN FLAMES, KILLSWITCH ENGAGE, SOILWORK, MACHINE HEAD und LAMB OF GOD auch Anleihen bei TESTAMENT heraushören kann, mächtig aus den Boxen donnert.
Was den Burschen jetzt noch fehlt, um von der Zielgruppe der genannten Referenz-Formationen auch gebührend wahrgenommen werden zu können, ist wohl in erster Linie die Chance, die Tracks auch ausgiebig auf den Bühnen vorstellig machen zu können. Für „steppenden Bären“ und „fliegende Kühe“ sollte dabei auf jeden Fall gesorgt sein, schließlich erweisen sich Tracks wie „Pain And Hate“ oder „Down To The Ground“ schon in der Studiofassung als Brecher.
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