The Last Hangmen - Executing Empires

Review

Auf eines können THE LAST HANGMAN wirklich stolz sein und das sind ihre Fans! Das zweite Album der Dresdener wurde komplett durch „Crowdfunding“ finanziert. Jeder, der sich daran beteiligt hat, darf sich dann natürlich auch über das neue Album sowie das ein oder andere Gimmick freuen – aber es zeigt doch, die Hörerschaft ist bereit für die Musik ihrer Lieblinge zu bezahlen. THE LAST HANGMEN haben sich auch nicht lumpen lassen, schafft „Executing Empires“ es doch fast, eine komplette Stunde Spielzeit zu füllen.

Das könnte für eine Menge Gesprächsstoff sorgen, doch wie es mit dem geliebten Konjunktiv halt so ist, ist die Geschichte rund um „Executing Empires“ doch nicht ganz so lang. THE LAST HANGMEN liefern absolut solide Kost ab und siedeln ihren Melodic Death Metal irgendwo zwischen Finnland und Schweden an. Erinnerungen an CHILDREN OF BODOM und NORTHER auf der einen und IN FLAMES auf der anderen Seiten werden gerne wach. Zum Glück verzichten THE LAST HANGMEN aber auf ein omnipräsentes Keyboard, weshalb die Leads deutlich weniger plastisch als bei den finnischen Vergleichsbands hervorstechen. Ein eindeutiger Pluspunkt! Ebenso gelingt es den Dresdenern gekonnt, den Spagat zwischen Melodie und Härte beinahe die gesamte Spieldauer zu halten, neben straighten Knüppel-Einlagen lassen vor allem die episch-tragenden Momente aufhorchen. Abgerundet von der nötigen Eingängigkeit ist „Executing Empires“ wirklich gut gelungen. Insgesamt bewegt sich das ganze Album auf einem ziemlich ordentlichen Niveau, das im Hinblick auf Abwechslung auch nicht davor zurückschreckt, Einflüsse aus dem Melodic Black Metal oder wie in „Legion Of Sold Souls“ aus traditionellem Schwermetall einzubeziehen. Leider bleibt jene Abwechslung dennoch zu oft auf der Strecke. Bei fast einer Stunde Spielzeit wären zumindest ein paar mehr Experimente wünschenswert gewesen, denn Ausreißer nach oben oder unten finden sich ebenso wenig wie wirkliche Erinnerungsstützen im Gesamtbild.

Nichtsdestotrotz bekommen nicht nur diejenigen, welche das Album mit ihrem Geld erst möglich gemacht haben was geboten, sondern auch alle, die sich unter obengenannter Mischung etwas ansprechendes vorstellen können. „Executing Empires“ ist kein Must-Have-Album, dafür aber ein grundsolides, das Fans des jeweiligen Genres mehr als zufrieden stellen sollte – große Hits sind aber leider Fehlanzeige. Löblich bleibt die Art und Weise des Entstehens aber auf jeden Fall!

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23.01.2013

Chefredakteur

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