The Knutz - Ghost Dance Party

Review

Denkt man an Brasilien, kommen einem vermutlich zunächst einmal wilder Dschungel, sonnige Strände und ein fröhlicher Menschenschlag in den Sinn. Düstere Gothic-Atmosphäre würde man hier eher nicht verorten und auch morbider Horror-Punk scheint musikalische nicht wirklich naheliegend zu sein. Dennoch versuchen sich THE KNUTZ an einer Mischung dieser Stilelemente – und scheitern damit auf ganzer Linie.

Auf Anhieb beginnen die simplen Trallala-Melodien mit extrabilligen Keyboard-Sounds und stumpf wummernden Bass-Linien zu nerven. Spannendes Songwriting? Fehlanzeige! „Ghost Dance Party“ wirkt wie der Mitschnitt eines Proberaum-Jams, bei dem nach einer durchzechten Nacht keines der Bandmitglieder wirklich in der Lage ist, kreativ etwas beizutragen. So spielt man sich durch musikalische Belanglosigkeiten, die extrem uninspiriert heruntergeleiert werden. Fast scheint es, als wären die Musiker ebenso froh gewesen, als sie endlich mit den Aufnahmen fertig waren, wie der Zuhörer, wenn er endlich am Ende des Albums angelangt ist.

Wenigstens setzen THE KNUTZ ihren musikalischen Anspruch tief genug, dass sie ihn mit ihren überschaubaren technischen Fähigkeiten auch erreichen können. Das ändert zwar nichts an dem allgemein reichlich nervig-primitiven Gedudel, verhindert aber krasse Spielfehler. Nichtsdestotrotz kommt dieses Debütalbum schlichtweg zu früh. Mit dem hier gezeigten Spiellevel sind die Brasilianer definitiv noch nicht reif für eine CD-Veröffentlichung. Zurück in den Proberaum, Jungs!

08.10.2011

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