Unheimlich. Schwer. Schon das diabolische Cover macht klar, dass es nicht um fröhliche Sonnenscheinlaune geht. Die Thrash Metaller THE HORDE aus Island – Bandgründung im Jahre 2006 – mischen ihren Stil mit Breitseiten von Death Metal, mit mittelalterlichen Anklängen sowie melodiösen Einflüssen keltischen Folks. Das Artwork des gezeichneten Kriegers auf der CD selbst erinnert an das Debütalbum von 2008 – “From Empire to Ashes“, das damals über Scenester Credential Records veröffentlicht wurde.
Duncans Gesang – eine raue, aggressive und explodierende Stimme – begleitet die wechselhaften Darbietungen der Vierers, der von James (Drums), Tim (Gitarre) und Derek (Gitarre) unterstützt wird. Was ist los? Alles scheint ganz gefällig und musikalisch strukturierter als es noch bei “From Empire to Ashes“ der Fall war. Die Unterschiede zum Debüt sind sehr marginal, was den ein oder anderen Death-/Thrash-Metal-Fan sicher freuen wird. Zudem bleiben die Songs wesentlich leichter im Ohr kleben und klingen kompositorisch reifer. Parallel zu Duncan’s Gesang bieten Tim und Derek entfesselte Stimmungsschwankungen, beachtliche Soundgebirge und theatralisch, fragile Kontraste für ein breites Spektrum unterschiedlichen Ausdrucks. Die Platte selbst ist kein Easy-Listening-Act, sondern erfordert eben durch ihre wechselnden Stimmungen und stilistischen, sperrigen Schwankungen konzentriertes Zuhören. Eingestreute, romantisch-melodische Träumerei trifft unmittelbar auf schwere Death-Riffs, magisch pathetische Texte bilden den lyrischen Untergrund; Licht und Schatten machen das Werk spannend und schaffen einen musikalisch narrativen Bogen. Bei Songs wie “Into War We Ride“ und “A Kingdom Cries“ gelingt das sehr gut, diese Stücke gefallen durch Ohrwurm-Qualitäten und hohen Wiedererkennungswert, während “Supertusk“ mit viel Sorgfalt und Hingabe vorgeht.
Vor allem Liebhaber der Thrash-Metal-Band CARNIVORE sollten mit diesem Output etwas anfangen können. Diese Platte öffnet keine neuen Horizonte, ist aber ambitioniert und lädt zu einer Reise in dunkle Gemächer der Phantasie ein. Gute Leistung, jedoch erwarte ich beim nächsten Album eine Steigerung!
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