The Hives - The Death Of Randy Fitzsimmons

Review

Die Angeber aus Schweden kehren nach elf Jahren zurück und haben wieder ein knallhartes Fuzzy-Indie-Brett aus der Garage mitgenommen. Das die Band schon seit den Anfangstagen der 1990er besteht, kann man schnell übersehen. Das liegt nicht zuletzt an der kaum flächendeckenden Diskografie, die gerade einmal fünf Alben umfasst. Nummer sechs liegt jetzt mit „The Death Of Randy Fitzsimmons“ vor.

Und THE HIVES entwickeln sich doch weiter

Entgegen der Aussage von Sänger Pelle Almqvist, finden sich auf dem neuen Album zwölf Songs, die mit der aufbrausend bis wütenden Anfangszeit der THE HIVES nicht mehr viel zu tun hat. So kommt zum Beispiel ein Stück wie „Smoke & Mirrors“ wie ein äußerst tanzbarer Säugling der Eltern MANDO DIAO und THE CLASH daher.  Davor sorgt „Stick Up“ noch für Langeweile, immerhin ist der Track im unteren BPM-Bereich angesiedelt und insgesamt kaum mit der LMAA-Attitüde der Schweden ausgestattet.

„The Death Of Randy Fitzsimmons“ schwimmt zwischen Fiktion und Rock´n´Roll

„Crash Into The Weekend“ sorgt dann wieder für mächtig Handgeklapper und hochfliegende Röcke auf der Tanzfläche. „The Death Of Randy Fitzsimmons“ beginnt also erst ab dem zweiten Drittel in gewohnter Stehaufmännchen-Manier. So kommen THE HIVES am besten, wenn man das Gefühl hat, die Musik motiviert einen auch nach durchzechter Nacht früh aufzustehen und da weiter zu machen, wo man ein paar Stunden vorher aufgehört hat. Gleichzeitig erzählt das Album die fiktive Geschichte des vermeintlichen Bandgründers Randy Fitzsimmons, in dessen Grab die verbleibenden Musiker die Demobänder zu den neuen Songs gefunden haben sollen. Einen Leichnam allerdings nicht.

Fuzz Fuzzz Fuuuzzzz!

Witzige Geschichte, wenngleich die Horror-Punk-Thematik musikalisch kaum rübergebracht wird. Insgesamt sägen die Gitarren herrlich ätzend aus den Boxen, während Almqvist nicht mehr die Klasse von „Veni Vidi Vicious“ und „Tyrannosaurus Hives“ erreicht und sich kein wirklich nachhaltiger Chorus mit Stile von „Main Offender“ oder „Walk Idiot Walk“ auf „The Death Of Randy Fitzsimmons“ finden lässt. Damit verschwindet das sechste Werk der Schweden im nicht ausgeleuchteten Dickicht von unzähligen Indie-Rock-Bands, die nicht gut gealtert sind und im besten Fall vor sich hin reifen. Ein paar gute Momente können THE HIVES zwar schaffen, für eine positive Langzeitwirkung ist das aber zu wenig.

05.08.2023

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