Große Namen, große Erwartungen? Steve Shelley (SONIC YOUTH), Chris Connelly (MINISTRY, REVCO, PIGFACE), Sanford Parker (MINSK, NACHTMYSTIUM) und Jeremy Lemos (WHITE/LIGHT) haben sich zu THE HIGH CONFESSIONS zusammengefunden, um im düsteren, rauchverhangenen Gemäuer mit dem Stein der Weisen herumzuexperimentieren.
Wenn so verschiedene Welten und Gemüter zusammentreffen, muss die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Auf „Turning Lead…“ findet sich der Hörer irgendwo in einer Post-Punk / Post-Rock Melange, die kein Gefallen erzwingt, sondern Geduld abverlangt. Es ist schon etwas seltsam: Da ertönen beim Aufmacher „Mistaken For Cops“ Tango-Rhythmen in lässigen vier Minuten, und plötzlich bekommt man vier tonnenschwere Mammutepen serviert, die mit einem kleinen Augenzwinkern zum Albumtitel hin teilweise wie Blei im Magen liegen. Der Tango, das war nur eine Finte, ein Intro zu einer ganz anderen Platte. Danach wird es beschwörerisch, das Schlagzeug wirbelt und gibt den Marsch vor. Wie ein sich beschleunigender Puls, den man im Kopf hämmern hört, treibt sich der nächste Song ins Gehör.
Dann wird es nach mehr als einer Viertelstunde erstmal ruhiger, mit Motiven und Gesang, der fast schon bowiesk wirkt. Dann wieder ein Hinabgleiten in die Finsternis des Alchemistenkellers, viele Wiederholungen, langgestreckte Arrangements… und noch immer fragt man sich, ob man nicht die falsche Tür geöffnet hat.
„Turning Lead Into Gold“ ist ein zähes Stück Tonblei, welches leider nicht immer Gold in den Ohren ist. Die Platte hat definitiv ihre starken Momente, nur können selbst für Liebhaber ausgedehnter Kompositionen 11 Minuten manchmal ziemlich lang(atmig) werden.
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