The Hate Colony - Dead Or Victorious

Fünf junge Herren aus Norwegen, die ihre Band „Die Hasskolonie“ genannt haben – und trotzdem keinen Black Metal spielen. Überraschung gelungen. Statt nordisch-kalte Black-Metal-Riffs unter’s Volk zu bringen, zocken THE HATE COLONY nämlich Metalcore im Stile solcher Größen wie PARKWAY DRIVE, allerdings nicht ohne einen deutlichen Thrash-Einschlag in ihre Mucke zu integrieren. Dabei ist mit „Dead Or Victorious“ ein Debütalbum herausgekommen, das zwar ein um’s andere Mal aufhorchen lässt, sich aber weder aus dem Schatten der Genregrößen herausbewegen noch innerhalb der Grenzen des Metalcore wirklich aus der Masse herausstechen kann. (Und das übrigens bereits 2011 erschienen ist – warum wir sie jetzt, anno 2013, zur Rezension zugeschickt bekommen, bleibt wohl ein Mysterium.)

Denn, nein, etwas Neues tragen auch THE HATE COLONY nicht zum Genre bei. So bewegt man sich gekonnt und mit hörbarer Liebe zu den Vorbildern zwischen Bands wie den bereits genannten PARKWAY DRIVE oder auch AUGUST BURNS RED (die ebenfalls schon genannten Thrash-Metal-Einflüsse selbstredend immer im Hinterkopf) und kann mit Wuchtbrummen wie dem Opener „Cornered“, dem mit einem wirklich geilen Akustikgitarren-Intro beginnenden „Digging Deeper“ oder dem breakdownlastigen „Lies“ durchaus ein paar richtig fette Songs abliefern. So überzeugt „Dead Or Victorious“ immer wieder mit ordentlichen Songs und fast schon nostalgisch anmutenden Verneigungen vor den Vorbildern. Allerdings sollte auch klar sein, dass THE HATE COLONY damit weder ein Meisterwerk abgeliefert haben, noch ein Album, das großartig aus der Masse der Veröffentlichungen in diesem Genre herausstechen wird, zumal der Sound des Albums im internationalen Vergleich ein bisschen schwachbrüstig ist.

Oder, in aller Kürze: Nichts besonderes, aber nett für den kleinen Hunger zwischendurch.