The Halo Effect - March Of The Unheard

Review

Soundcheck Januar 2025# 2 Galerie mit 12 Bildern: The Halo Effect - Rockharz Open Air 2024

Ein bockstarkes Debüt-Album, das überall gefeiert wurde (auch bei uns mit dem Soundcheck-Sieg), extrem erfolgreiche Touren und Festival-Gigs und das alles, weil an der Gründung des Göteborg-Sounds beteiligte Musiker sich nochmal zusammengetan haben, um in der Corona-Zeit ihren Spaß beim gemeinsamen Zocken von Melodic Death Metal wiederzuentdecken. Jetzt ist diese erste Euphorie vorbei, aber natürlich geht es mit THE HALO EFFECT weiter. Wie macht man da weiter, wie fängt man die Leichtigkeit von „Days Of The Lost“ auch auf dem Nachfolger „March Of The Unheard“ wieder ein? Das klären wir nicht nur im interview mit Niclas Engelin (demnächst), sondern auch in den folgenden Zeilen.

„March Of The Unheard“ – Weiter wie gehabt?

„Conspire To Decieve“ zeigt es direkt, es geht weiter wie gehabt. Der Song prescht direkt mit einer Hookline nach vorne, die typischer für Göteborg nicht sein könnte. Irgendwie weiß man genau was passieren wird, egal ob in der Strophe, der Bridge oder dem Refrain und doch macht es schon beim ersten Hören verdammt viel Spaß. Der Song klingt ein wenig wie IN FLAMES auf „Clayman“ mit einer moderneren Produktion und eben Mikael Stanne am Mikro, wie sollte es auch anders sein? Kommt deshalb Langeweile der Marke „hab ich schon tausend Mal gehört“ auf? Keineswegs! Der Spaß, den die Beteiligten offenbar beim Schreiben der Songs und den Aufnahmen hatten kommt direkt mit aus den Boxen.

Gleiches trifft auch auf „Detonate“ zu, der sich als absolut natürliche Wahl als erste Single geradezu aufdrängt, wobei hier besonders der Chorus noch ein wenig zwingender ausfällt. Hochgeschwindigkeits-MeloDeath, der einfach direkt ein fettes Grinsen auf das Gesicht zaubert. Aber natürlich wird aus spielfreudigem Drauflosgebretter nicht automatisch ein stimmiges und vor allem abwechslungsreiches Album. Das wissen auch THE HALO EFFECT und setzen in „Our Channel To The Darkness“ auf etwas straighteres, düstereres Death-Metal-Riffing, auch Stanne klingt hier etwas angepisster als zuvor.

Es dauert dann bis zu „Cruel Perception“, bis das Tempo erstmals ein wenig stärker zurück genommen wird, allerdings ähneln die Leadgitarren im Refrain doch sehr stark den anderen Songs, auch auf der ersten Platte. Durch das tolle Solo zum Ende bekommt die Nummer aber nochmal die Kurve. Grundsätzlich zeigt sich aber eben auch im nicht ganz so positiven Sinn: Es bleibt alles beim Alten. Vielleicht wurde an vielen Stellen noch etwas dicker aufgetragen, manchmal sogar etwas zu viel, man höre beispielsweise die Streicher in „Between Directions“. Ansonsten würde THE HALO EFFECT aber etwas mehr Variation auch nicht schlecht zu Gesicht stehen. Dass Fehlen selbiger wird aber zugegebenermaßen immer wieder durch effektive aber trotzdem extrem mitreißende Riffs („What We Become“) ausgeglichen.

Zementieren ihren Sound – THE HALO EFFECT

Jeder, der „Days Of The Lost“ abgefeiert hat, kann eigentlich von „March Of The Unheard“ nicht wirklich enttäuscht werden, zu stark ist das erneut vor allem aus der Feder von Niclas Engelin stammende Songmaterial. Die wiederentdeckte gemeinsame Spielfreude wird erneut an allen Ecken und Enden deutlich, THE HALO EFFECT zementieren einfach ihren Sound, schließlich weiß auch kaum jemand als die beteiligten Herren besser, wie dieser zu klingen hat.

Um, gerade auch anderen Bands aus diesem Genre gegenüber, fair zu bleiben muss aber auch erwähnt werden: Abwechslungsreichtum ist nicht unbedingt die Zier von „March Of The Unheard“, stellenweise wird einfach zu deutlich, dass man an vielen Stellen im Vergleich zum Debüt unbedingt noch mehr drauf packen wollte und ein bisschen ist auch der Wow-Effekt, dass diese Besetzung etwas zusammen macht langsam abgenutzt. Trotzdem steht am Ende wieder ein bärenstarkes Göteborg-Album, das für alle Liebhaber des Genres schon Anfang Januar das erste Jahres-Highlight darstellen wird.

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03.01.2025

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3 Kommentare zu The Halo Effect - March Of The Unheard

  1. nili68 sagt:

    Ich hab‘ weder was gegen Nuclear Blast noch bin ich Hardliner, aber das ist einfach Pop mit härteren Gitarren und das Ganze klingt ziemlich nach Plastik. Da hilft auch das aufwendige Video und der Pathos nix, sorry. Dieser Hochglanz Metal ist fast noch die Steigerung von erzwungen Mainstream. ’nen lukrativen Markt gibt’s dafür aber sicherlich.
    Nein, ich bin nicht in echt Watu!

  2. metal-maniac sagt:

    Das hier bedient sicherlich sehr die poppige Seite des Metal und man kann der Band zweifelsohne das Reiten einer Erfolgsformel vorwerfen. Ich weiß nicht, was „Steigerung von erzwungenem Mainstream“ bedeuten soll (ist eine rhetorische Frage, interessiert mich nicht wirklich), aber ich denke jeder, der sich ein bisschen mit dem background der Band auskennt, weiß was er hier bekommt.

    Und das ist in meinen Augen als Fan des Göteborg-Sounds um die 2000er herum auch gut so auch wenn ich gerne zugebe, dass da bei mir eine gehörige Portion Nostalgie mit reinspielt nachdem die Vorreiter dieses Subgenre meines Erachtens nur noch Schatten ihrer selbst sind.

    Es ist trotz allem sicher keine Selbstverständlichkeit, dass die Band überhaupt in dieser Konstellation besteht. Die drei vorab-Songs wecken bei mir jedenfalls Vorfreude aufs Album.

  3. Lysolium 68 sagt:

    Freu mich da auch sehr drauf. Erstes Album war schon sehr gelungen.