Verdammt, wer pisst da an meine Anlage? Ach so, ist nur das „Regen-Intro“ zu „Tales Of The Coffin Born“ von THE GROTESQUERY, der neuen Band von Rogga Johansson.
Nicht der schon wieder! So langsam hört der Spaß auf! Es vergeht kaum ein Monat ohne neue Platten des arbeitslosen Deathmaniacs. Zeit scheint er zu haben, an Inspiration mangelt es ihm aber zweifellos.
Auch sein aktuelles Projekt macht da kaum eine Ausnahme. Der Großteil der Riffs ist einfach nur langweilig und ohne großen Wiedererkennungswert. Zum Glück schafft er es aber nicht, denn Level seiner letzten, völlig nichtssagenden Veröffentlichungen noch zu unterbieten.
Mit THE GROTESQUERY versucht er nun, die gruselige Stimmung der Werke von H.P. Lovecraft in todesmetallische Gefilde zu transportieren und langweilt damit zum Glück nicht ganz so sehr, wie man es von seinen sonstigen Bemühungen gewohnt ist.
Von mitreißenden Songs ist das Material auf „Tales Of The Coffin Born“ aber trotzdem noch weit entfernt. Wie üblich, scheint Herr Johansson durch Quantität, statt Qualität überzeugen zu wollen. Getreu dem Motto „ich hau jetzt alles raus, was mir so spontan einfällt, ein paar Riffs werden schon gut sein“. Dass dabei aber nur absolute Standartware herauskommt, stört ihn wohl nicht besonders.
Und so erwartet den Hörer auch auf „Tales Of The Coffin Born“ wieder einmal der typische „Johanssonstil“. Sprich: Simpler Death Metal, schnelle Gitarren, gerne auch Double Bass-unterlegt, nur dieses Mal mit etwas düstererer Grundstimmung.
Was an THE GROTESQUERY halbwegs positiv auffällt, sind die rhythmischen Variationen. Die Lieder werden nicht mehr nur stumpf runtergebolzt, sondern auch das eine oder andere Mal durch langsame, melodiöse Parts aufgelockert. Ja, THE GROTESQUERY warten gelegentlich (wenn auch nur selten), wie z.B. in „Necromantic Ways“ sogar mit regelrecht eingängigen und guten Leads auf. Weiter so, Rogga!
Doch was, oder besser gesagt wer „Tales Of The Coffin Born“ gerade noch so vor dem Versinken in absoluter Belanglosigkeit rettet, ist Kam Lee (ex-MASSACRE), der dem Album mit seiner wirklich sauberen Gesangsleistung wenigstens ein kleines bisschen Besonderheit verleiht.
Darüber hinaus sind die guten Momente aber doch zu rar gesät, als das man von einem interessanten Album, oder gar einem Pflichtkauf sprechen könnte. Besser als die letzten Scheiben von RIBSPREADER oder PAGANIZER ist „Tales Of The Coffin Born“ allemal, wer sich dieser Tage aber wieder einmal eine volle Packung schwedischen Old-School-Death-Metal abholen will, der ist mit TORMENTED, FATALIST oder auch MY OWN GRAVE weitaus besser bedient.
Ziemliche Stangenware was die Jungs hier abliefern. Vorgeschichte einzelner Musiker hin und her, das Album ist unspektakulär und die Songs glänzen nicht gerade mit herausragenden Qualitäten. Nackenbrecher gibt es auch gar keine, also bleiben wir am Ende beim gemütlichen Mittelmaß, demnach ein Album, das man als Hintergrundbeschallung auflegt, wenn die Kumpels in der Bude rumhängen und man die laufende Musik eh übersabbelt…