The Grotesquery - Curse Of The Skinless Bride

Review

Rogga Johansson scheint es zu seinem Lebensinhalt gemacht zu haben, jede Menge metallische Musik auf die Menschheit loszulassen. PAGANIZER, PUTREVORE, REVOLTING, THE GROTESQUERY … wo spielt dieser Mann eigentlich nicht? Das hat ja schon Peter-Tägtgren-Niveau. Auch wenn Johansson mit bisherigen Veröffentlichungen nicht immer glänzen konnte, gilt auch hier das Sprichwort: „Ausnahmen bestätigen die Regel“.

So ist das neue Output von THE GROTESQUERY ein gutes Death-Metal-Album geworden. Zusammen mit seinen Mitstreitern „Master K. Lee“, „Grand Master J. Berglund“ und „Notorious B. Helgetun“ verarbeitet Johansson auf dem neuen Album „Curse Of The Skinless Bride“ ein Konzept, welches an die Werke von H.P. Lovecraft und Edgar Allan Poe angelehnt ist und ein Bindeglied zwischen den Alben „Tales Of The Coffin Born“ von 2010 und „The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales“ von 2012 darstellt. Folglich lohnt es sich, die Texte zu durchforsten, denn anders als bei anderen Alben, wird eine interessante Geschichte erzählt, welche den gruseligen Grundtenor des Albums perfekt einfängt und den Hörer selbst eine Nacht im Gilman House von Innsmouth verbringen lässt. (Wer die Werke von Lovecraft kennt, weiß, wovon ich rede.)

Musikalisch bieten THE GROTESQUERY unkomplizierten „Auf-die-Fresse“-Death-Metal, welcher mit ordentlich Abwechslung, einer glasklaren Produktion und netten Riffs punkten kann. Das Material rangiert dabei zwischen Rasereien in High-Speed-Gefilden und wuchtigen, groovenden Midtempo-Parts. Gelegentliche Samples lockern das Album auf und erzählen die gruselige Geschichte weiter. Dass hier erfahrene Musiker am Werk sind, merkt man „Curse Of The Skinless Bride“ immer an. Die meisten Chancen haben THE GROTESQUERY genutzt und einige Lieder lassen regelrecht aufhorchen. Genannt seien hier Songs wie „Her Exquisite Corpse – The Skinless Bride“. Ein grooviger Anfangspart leitet den Song ein, um kurz darauf in ein ziemlich gutes, ungewöhnliches Midtempo-Riff überzugehen, welches sich ab Mitte des Songs in einen melodiösen Part öffnet. Ein kurzer Endpart rundet das Stück noch ab, um es in ein Sample zu überführen. Wie gesagt: Abwechslung wird auf „Curse Of The Skinless Bride“ groß geschrieben. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass Riffs aufgetischt werden, welche mit dem restlichen Material nicht mithalten können.

Abgesehen davon ist „Curse Of The Skinless Bride“ ein guter Death-Metal-Hassbatzen geworden, welcher mit einer interessanten Thematik abseits der typischen „Zombie-Gore-Splatter“-Kacke aufwartet und eine knappe Dreiviertelstunde an gelungener Unterhaltung bietet.

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02.04.2015

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