The Great Old Ones - Tekeli-li

Review

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Die Werke von Howard Phillip Lovecraft, insbesondere der Cthulhu-Mythos, erfreuen sich in der Metalszene großer Beliebtheit. THE GREAT OLD ONES sind große Anhänger der Werke des amerikanischen Schriftstellers, welche nach ihrem starken Debütalbum „Al Azif“ nun das Nachfolgewerk „Tekeli-Li“ veröffentlichen, dieses wurde wieder stark von Lovecraft inspiriert.

Auch mit „Tekeli-Li“ setzen sich THE GREAT OLD ONES stilistisch zwischen viele Stühle. Die Franzosen mischen Post/Ambient (Black) Metal mit Post Hardcore, Doom Metal und Shoegaze. Dabei gelingt es ihnen, diese Fusion durchaus stimmig zu gestalten. Zwischen atmosphärisch dichten und zugreifend bissigen Klangmonumenten pendelt „Tekeli-Li“, und alles wird von der dunklen, bedrohlichen, unheimlichen, von Lovecraft beeinflussten Stimmung zusammengehalten, sowie dem Konzept über dessen „At The Mountains Of Madness“ (Berge des Wahnsinns). Nach dem kurzen, düster dramatischem Streicher-Intro „Je Ne Suis Pas Fou“ mit in Französisch gesprochenen Worten folgt mit „Antarctica“ das erste richtige Stück feinen Post Metals, das ziemlich nahe am kultivierten Stil von „Al Azif“ angesiedelt ist. Der Song zeigt THE GREAT OLD ONES ganz schön gesteigert, alles klingt präziser, ist geprägt von zunächst schleppenden, dann im Verlauf doch eher sehr flott treibenden Rhythmen, prägnanten, sich dynamisch entwickelnden Riffs und eingängigen, mehrschichtigen Melodien sowie wechselnden Stimmungen. Das Resultat klingt unterschwellig recht chillig, vordergründig aufgrund der sägenden Riffs, der eingestreuten Blast Beats und der heiseren Screams aufpeitschend. Das folgende „The Elder Things“ beginnt mit Windgeräuschen und ruhigen Pianoklängen, ist dann aber deutlich stärker im Black Metal beheimatet, kann die hohe Qualität des vorherigen Liedes aber leider nicht ganz halten, da der besondere Charakter nicht so stark zum Tragen kommt. Dennoch sehr anständig gespieltes Stück, mit präzisen Breaks, melancholischen Hintergrund-Chören, vielseitigem Schlagzeugspiel und instrumentaler Bridge. „Awakening“ beginnt mit entrückten Klängen und ruhiger Erzählstimme, das Ganze steigert sich dann zu einem schwarzen, zähen und grimmigen Brocken abgründigen Black Doom Metals, dessen Tempo in der Mitte ganz schön angezogen wird. Nahtlos weiter geht es mit „The Ascend“, eine Wand aus sägenden Riffs, entrückten Melodien und Blast Beats, das unterschwellig einige überraschende Jazz-Einflüsse offenbart was die vielschichtige Schlagzeugarbeit anbelangt, aber auch die dennoch verstörend wirkenden Gitarrenlinien gerade zum Ende hin. Sein großes Finale findet „Tekeli-Li“ mit dem fast 18minütigen epischen Monolithen „Behind The Mountains“, welches alle Elemente und Facetten der Klangwelten von THE GREAT OLD ONES, was bspw. auch rein akustische Momente oder auch Variationen der bereits gespielte Melodielinien von „Antarctica“ anbelangt, nochmals in sich stimmig zusammenfasst. Ja… diese Melodien…

Hervorzuheben sind auf „Tekeli-Li“ neben der facettenreichen Gitarrenarbeit noch das technisch ausgefeilte Schlagzeugspiel sowie die gelungene Produktion von Alan Douches (SIGH, BARONESS), welchen die traditionelle, raue Klang-Ästhetik des Black Metals beibehält und dennoch transparent ist. Die einzelnen Songs fließen sehr gut ineinander über, und auch innerhalb der spannend und unvorhersehbar strukturierten Stücke mit ihren langen rein instrumentalen Passagen gelingen die Wechsel zwischen harschem Black Metal, Ambient und Post Metal wirklich harmonisch und dennoch angenehm dissonant. THE GREAT OLD ONES ist mit „Tekeli-Li“ ein intensives, atmosphärisch dichtes, fesselndes, äußerst dynamisches Album gelungen, das eine dunkle Geschichte erzählt.

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22.04.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu The Great Old Ones - Tekeli-li

  1. Timotei sagt:

    It’s produced by Cyrille Gachet (YONL) and not by Allan Douches. Allan is responsible for mastering!

  2. buddy sagt:

    Hammergeile Scheibe, ging mir sofort gestern ins Ohr, wenn sich so ein H.P. Lovecraft in Audio anhört, darf es gern mehr sein. Von mir bekommt die Platte vorerst auch 9 von 10 Punkten, bleibt abzuwarten ob dieser Ersteindruck sich manifestieren kann.