THE GLORIA STORY sind eine schwedische Truppe, die sich in der musikalischen Tradition von Bands wie KISS, THIN LIZZY oder CHEAP TRICK sieht. Man darf auf „Shades Of White“ also kräftigen, geradlinigen und auch variantenreichen Rock mit leichter Glam- und Hardrock-Schlagseite erwarten.
Bei dem Opener „Valentino“ regieren gleich mal die typischen THIN-LIZZY-Gitarrenleads und auch die Vocals klingen dem guten Phil Lynott dabei manchmal gar nicht so unähnlich. Die stark an LIZZY erinnernden Gitarrenlinien und Riffs verfolgen uns auf „Shades Of White“ aber noch desöfteren. Auch „Total Stranger“ baut darauf auf, während der Höhepunkt mehr an den bekannten Trademarks von CHEAP TRICK angelehnt ist. Erstmals bei „When Hearts Cease To Bloom“ agieren THE GLORIA STORY etwas eigenständiger mit einer stimmungsvoll-straighten Marschrichtung á la THE POODLES.
Ein kleines Problem dieses Albums schält sich schnell heraus: es schwirren beim Hören permanent Vergleiche mit Vorbildern und Ähnlichkeiten mit anderen Bands vor dem inneren Auge vorbei, und das nicht nur, weil im Promoflyer diverse erwähnt werden, sondern auch, weil sie schon ein wenig allgegenwärtig sind. Eine selbständigere Note würde THE GLORIA STORY noch besser zu Gesicht stehen. Der technische Auftritt ist dagegen astrein. Die Schweden transferieren ein gewisses Retro-Feeling in die heutige Zeit und bringen noch ein bisschen Pep mit rein.
So sind zwar auch „Highway“, „That 70’s Night“, „Baby, Let The Good Times Roll“ und „15.000 Ft.“ nicht ganz frei von Querverweisen zu musikalischen Größen, stellen aber trotzdem durchweg gelungene Kompositionen dar, die richtig Stimmung machen und flott ins Ohr gehen. Die songwriterische Klasse kann man THE GLORIA STORY nicht absprechen.
Also, wer THIN LIZZY, CHEAP TRICK oder KISS oder überhaupt 70s- und 80s-Rock mag und sich das ganze angereichert mit etwas junger, frischer und ungestümer Energie vorstellen kann, sollte „Shades Of White“ ruhig antesten. Die erste Vorstellung der Band ist recht vielversprechend, ich wünsche mir für die Zukunft nur noch mehr eigene Markenzeichen.
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