The Ghost Rockets - The Ghost Rockets

Review

Anno 2005 haben sich in Schweinfurt fünf junge bzw. nicht mehr so ganz völlig total junge Herren zwecks Musizierens zusammengefunden. Bevor sie die GHOST ROCKETS gründeten, waren alle bereits in anderen Formationen unterwegs, wo sie Rock-, Blues- und auch Alternative(n) Sound zum Besten gaben.

Die hieraus resultierende kreative Schnittmenge ist auf dem Debüt der Band, passend „The Ghost Rockets“ benannt, zu hören: Rock, mal hart und modern, mal vorsichtig experimentell, mal leicht psychedelisch und trotz aller Verspieltheit meist kompakt. Ungefähr so, als würden QUEENS OF THE STONE AGE mit AT THE DRIVE-IN, den FOO FIGHTERS und den schwedischen MOVEMENTS eine kleine Session abhalten.

„The Ghost Rockets“ ist eine per se solide und ansprechende Platte mit herrlich knackigen Rocknummern, die mit zunehmender Spielzeit jedoch an Reiz verliert. Der Aufmacher „Morphosis“ rumpelt richtig wild, weiter geht’s auf gleichem Niveau mit „Sunchild“, und ab der Mitte kommen die GHOST ROCKETS etwas aus dem Tritt. Auch wenn unsere unterfränkischen Freunde mit „Aurora Borealis“ noch mal zünftig aus dem Quark kommen: Die Luft ist irgendwie raus bevor sie richtig brennt, der große Überflieger ist „The Ghost Rockets“ doch nicht. Was, mal ehrlich, aber auch niemand von einem Erstling erwartet.

Tatsächlich negativ schlagen der kaum variierte Gesang und die leider sehr kurze Spielzeit zu Buche. Vor allem, weil der Rausschmeißer „This Life Must Be A Sample“ nach einem herrlich stonerrockenden Einstieg in diffuse Klangcollagen mündet, die irgendwann in nicht näher spezifizierbaren Soundbrei ausklingen, nachdem sie zuvor auf satte sieben Minuten Spielzeit gestreckt wurden- ei, was soll denn das?

THE GHOST ROCKETS liefern mit ihrem gleichnamigen Album eine gute, jedoch verbesserbare Scheibe ab. Verschiedenes ist noch nicht perfekt, aber das Potenzial zur Steigerung ist da- wenn die Raketen sich auf den Hosenboden setzen, sich nicht wiederholen und vielleicht noch eine Schippe Dreck nachlegen, könnten sie beim nächsten Mal schon gewaltig am Thron der westfälischen Stonerhelden MOJO JAZZ MOB rütteln.

15.01.2010
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