Fast sechs Jahre haben THE GHOST OF A CAMPAIGNER bereits auf dem Buckel, bis auf Demo-Material kam dabei bis heute nichts rum. Mit „Anthropomorphic“ hat man endlich das Debütalbum, komplett in Do It Yourself Manier fertiggestellt. Warum sich bisher kein Label der Kölner angenommen hat, ist mir ein Rätsel.
Denn ich hab schon viel schwächere Platten aus dem Metalcore-Bereich gehört, die auf die Unterstützung einer Plattenfirma zählen konnten. Aber sei’s drum, vielleicht wollten die Jungs das auch gar nicht. Denn „Anthropomorphic“ ist durchaus hörbar und druckvoll produziert. Leider krankt es an inzwischen doch sehr eng gesteckten Grenzen eine Genres, dass sich derweil einfach zu viele Bands teilen. Dementsprechend darf man auf die üblichen Verdächtigen in Sachen Song-Elemente setzen. Breakdowns, viele Prügelpassagen und die ein oder andere auflockernde Melodie. Dazu gesellen sich Growls, Shouts, Spoken-Vocals und der ein oder andere Band-Chorus. Alles nicht schlecht gemacht, doch in seiner Umsetzung eben zu oft gehört. Da hilft es nur bedingt, dass THE GHOST OF A CAMPAIGNER mit ordentlich Tempo unterwegs sind und es zwischenzeitlich sogar schaffen die Energie der Songs wirklich auf mich zu übertragen. Es finden sich einfach zu wenige wirklich herausragende Parts und tatsächlich im Gedächtnis bleibt so gut wie kein Song. Lediglich „Lambs And Lions“ hat es mit seinem dramatischen Riffing und zwischenzeitlich hysterischen Vocals wirklich geschafft, mich umzuhauen.
Der Rest ist eben lediglich solide Durchschnittskost, die zwar wirklich hochwertig ist, sich aber in Konkurrenz zu so vielen Bands befindet, dass da einfach nicht mehr so viel zu holen ist. „Anthropomorphic“ ist ein gelungenes Album, dass den Anforderungen an ein Metalcore Album gerecht wird, nicht weniger, aber eben leider auch nicht mehr.
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