Schon mit den ersten beiden Alben „Fury And The Fallen One“ (2008) und „Returners“ (2010) schafften es THE GHOST INSIDE, die Aufmerksamkeit der modernen Hardcore-Szene auf sich zu lenken. Im zwei Jahres-Rhytmus geht es also weiter und „Get What You Give“ markiert das berüchtigte dritte Album der Band, einem Mythos zur Folge das Top-oder-Flop-Album Ob sich je eine Band wirklich darüber Gedanken gemacht hat?
Vermutlich eher nicht, ist auch egal, denn THE GHOST INSIDE sind gut aufgelegt und werden wohl allen Erwartungen gerecht. Auch wenn sich die Band gereift zeigt, mehr Feinheiten und Details im Kleinen, nach wie vor einen dynamischen, brutalen und manchmal auch düsteren Klang im Gesamten bietet. So gelingt der Start vom Fleck weg, der Opener „This Is What I Know About Sacrifice“ ist direkt ein Tritt in die Fresse – mit Anlauf und mit mehr als nur zwei Beinen. Knapp Eineinhalb Minuten dauert der Auftakt und geht beinahe unbemerkt in den nächsten Brutalo „Outlive“ über. Das könnte jetzt schnell langweilig werden, doch mitnichten. Neben der aggressiven Power und den fiesen Breakdowns stellt sich „Get What You Give“ als doch sehr emotionales Album heraus, bei dem alle Wut eher den Platz der zweiten Geige einnimmt. Schon „Engine 45“ zeigt sich als wahre Melodic-Hardcore-Hymne und überrascht gar mit einem teils klar und verdammt stark gesungenen Chorus. Himmel, so geht’s dann auch weiter. „Dark Horse“ (mit seiner gewaltigen Wucht und dem zerbrechlichen Clean-Vocal Parts), das mitreißende, temporeiche „Thirty Three“ und schlussendlich noch der gelungene Abschluss „Test The Limits“, der nicht nur zu einem letzten Tanz im Pit lädt, sondern mit seinen Leads ein leichten Anflug von Wehmut aufkommen lässt.
Eine Neuerfindung eines längst drei Mal durch den Wolf gedrehten Genres sind THE GHOST INSIDE natürlich auch nicht, aber mit welcher Dynamik und Powert sie ihre Songs darbieten ist, unbestreitbar beeindruckend. Auf alle Fälle geht „Get What You Give“ mächtig steil und mischt bei allem Tempo und aller Härte genügend unterschwellig gefühlvolle Momente und Melodien ins Geschen, dass das Material zu keiner Zeit stumpf wirkt. Die Kalifornier sind einfach verdammt gute Songwriter! Wer die Band also ohnehin schon immer mochte, muss zugreifen. Wem bei melodischem Hardcore mit deutlicher Metalcore Schlagseite die Magensäure nicht überläuft, der auch. Stark!
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