The German Panzer - Sent Them All To Hell

Review

ACCEPT und DESTRUCTION? Auf Festivals immer gerne. Aber zusammen, kann das gut gehen? Die Antwort liefern die beiden ACCEPT-Mitglieder Herman Frank (Gitarre) und Stefan Schwarzmann (Schlagzeug), sowie DESTRUCTIONs Schmier (Bass, Vocals) mit ihrem neuen Projekt THE GERMAN PANZER. Bei so eindeutiger Zusammenstellung der Mannschaft, müsste sich das Debüt “Send Them To Hell” wie eine perfekte Mischung aus teutonischem Stahl traditioneller Ausrichtung und Thrash Metal anhören. Tut es aber nicht.

Die Gewichtung geht hierbei eindeutig in Richtung des klassischen Heavy Metal, was ganz klar an Hermans superbem Gitarrenspiel festzumachen ist. Der Franke schüttelt sich, ähnlich wie auf seinen Solo-Releases, ein ums andere Klasselick/-solo aus dem Ärmel und unterstreicht beeindruckend, dass er zu den besten Gitarristen in Deutschland zählt. Stefan Schwarzmann untermalt die Stücke mit unprätentiösem Spiel und Schmier fühlt sich auch in traditionelleren Gefilden heimisch. Aber das ist ebenfalls nichts Neues, hat der Mann mit HEADHUNTER in den Neunzigern zwei starke Power-Metal-Scheiben herausgebracht (“Parody Of Life” und “A Bizarre Gardening Accident”). Beste Voraussetzungen also, um ein amtliches Metal-Album einzutrümmern. Damit wären wir auch direkt beim Knackpunkt der Scheibe, dem Songwriting. So gut die Musiker auch sind, so wenig bleibt von den Songs wirklich hängen. Stücken wie “Bleed For Your Sins” oder “Why” fehlt es, trotz der musikalischen Versiertheit der beteiligten Künstler, an Nachhaltigkeit. Das liegt auch an der Tatsache, dass die Songs vor allem in den Refrains nicht bis zu Ende durchdacht wirken, was es teilweise recht schwer macht ihnen in ihrer Gänze zu folgen. Hier wäre ein (deutlicher) Schwenk in Richtung der Hauptband von Frank und Schwarzmann sicherlich nicht die schlechteste Alternative gewesen. Mit dem auf Thrash basierenden “Virtual Collision”, “Mr. Nobrain” und “Temple Of Doom” stehen auf dem Album aber auch drei Nummern, die zeigen, wohin der Weg auf “Send Them to Hell” hätte gehen können. Der Rest kann dieses Level leider nicht halten.

Ein (letztes) Indiz für eine hohe Punktzahl ist immer die Frage, ob man die jeweilige Scheibe öfter im Player rotieren lassen würde. Im vorliegenden Fall von “Send Them To Hell” fällt die Antwort leider negativ aus. Ich mag sowohl ACCEPT, HERMAN FRANK, als auch DESTRUCTION sehr gerne, aber die Kollaboration in Form von THE GERMAN PANZER haut mich nicht aus den Socken.

08.12.2014

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