„In the face of misfortune we rise again.“ heißt es im Intro des Debütalbums von THE GEMS. Die erste Scheibe der Ex-THUNDERMOTHER-Mitglieder Guernica Mancini, Mona Lindgren und Emlee Johansson hört auf den Namen „Phoenix“ und somit stehen alle Zeichen auf Wiedergeburt. Sie wollen trotz des abrupten Abgangs bei ihrer alten Band nicht klein bei geben und starten nun unter neuem Banner durch.
THE GEMS liefern auf ihrem Debütalbum erdigen Rock für einen Roadtrip
Dass es bei der Trennung von THUNDERMOTHER nicht um musikalische Differenzen geht, wird auf „Phoenix“ relativ schnell deutlich. Die drei Musikerinnen zocken sich auf ihrem Debüt durch stolze 16 Songs, davon drei Interludes und eine Akustikversion des Quasi-Titelsongs „Like A Phoenix“. Diese sind über eine weite Bandbreite hinweg flotte Rocker, die schon vor 35 Jahren im Tapedeck eines Pick-Up-Trucks auf der Fahrt durch den weiten Süden der USA Spaß gemacht hätten.
Getragen wird der musikalische Roadtrip dabei über weite Strecken von der kräftigen Stimme Guernica Mancinis, die sowohl treibende Riffs und Drumming kräftig unterstützen und damit den Song nach vorne treiben kann, aber auf der anderen Seite auch gefühlvolle Balladen wie „Ease Your Pain“ mit ihrer leise-rauchigen Stimme begleitet. Der Uptempo-Titeltrack wäre für die erstere Fraktion einer der empfehlenswertesten Anspieltipps, die rotzige Angepisstheit in Kombination mit „Wir sind noch da!“-Attitüde kommt hier mit am besten rüber.
Viele andere Songs sind ebenfalls solide Rocker, was aber noch fehlt ist der letzte Touch an Individualität. Fans von THUNDERMOTHER werden sich hier sofort zuhause fühlen, auch wenn sich kein Gefühl der Kopie einschleicht, es geht mehr um ein Standing innerhalb des Genres. Live werden viele der Stücke zweifelsohne durch die Decke gehen, dafür haben die drei Musikerinnen ein glückliches Händchen.
„Phoenix“ – Aus der Asche der alten THUNDERMOTHER
Mit „Phoenix“ hat das Rock-Trio bewiesen, dass sie sich von ihrer alten Band emanzipieren können und wollen. Inwiefern die Band langfristig bei den Fans ankommt, wird sich zeigen. Im besten Falle haben Altfans nun gleich zwei Gruppen voll begabter Musikerinnen, denen sie folgen können. „Phoenix“ ist ein solides Debüt mit dem ein oder anderen Ausreißer nach oben geworden.
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