The Gebruder Grim - Bamberg Apocalypse

Review

Da ist aber jemand fleißig unterwegs. Erst Ende 2010 gegründet legen THE GEBRUDER GRIM mit “Bamberg Apocalypse” bereits ihre zweite Veröffentlichung auf den Tisch. Verschrieben hat sich das Trio den sehr alten Sounds aus grauer Vorzeit. Ok, nicht ganz. Neben Seventies-Vibes gibt es einen Hauch NWoBHM zu hören und auch einige Thrash-Riffs haben sich im Sound der Berliner eingenistet. Der geneigte Fan dürfte schon erkannt haben, dass sich bei einer solchen musikalischen Mixtur ein Begriff nicht umgehen lässt, Retro.

Selbst wenn die Retrowelle in jeglicher Form mittlerweile etwas nervt und quasi jede Band die ein, zwei BLACK SABBATH-Gedächtnisriffs im Repertoire hat, mit diesem Siegel versehen wird, gibt es doch auch Bands, die durchaus Potential haben. THE GEBRUDER GRIM gehören nach meinem Dafürhalten auf jeden Fall zu jener Art Bands. Natürlich erfinden auch die Berliner das Rad nicht neu, dafür ist ihr musikalisches Potpourri aber durchaus interessant. Im Gegensatz zu vielen anderen Kapellen, die ihren Stil auf die Verwertung zweitklassiger BLACK SABBATH- oder LED ZEPPELIN-Riffs beschränken, klingen bei den GEBRUDERN auch noch Bands wie ANGEL WITCH oder DIAMOND HEAD durch.

Damit können die Berliner natürlich punkten und Songs wie “We Are The Dead” atmen durchaus den Spirit der frühen Achtziger. Bei einer Nummer wie “The Pain” scheinen zudem auch noch VENOM Pate gestanden zu haben, kommt der Song doch ein wenig rumplig aus den Boxen. Ganz so wie die Rumpelkönige aus Newcastle den Metal auf ihrem ersten Album zelebriert haben. Auch “Waltz Of Death” und “Northern Soul” können absolut überzeugen, wobei letztgenannte Nummer vor allem auch aufgrund ihres hypnotischen Refrains besticht. Einzig das abschließende “Dammerung” will mir nicht so recht gefallen und fällt qualitativ gegenüber dem Rest vom Album auch ab.

Das ist aber kein Beinbruch, denn THE GEBRUDER GRIM haben mit “Bamberg Apocalypse” ein durchaus konkurrenzfähiges Album aufgenommen, dass sich Fans von Retrosounds gerne auf den Einkaufszettel schreiben, beziehungsweise der Band ein Ohr leihen dürfen. Zwar kommen die Berliner an die ganz großen der Szene noch nicht heran, aber wer Bands wie DEVIL mag, macht mit den Gebrudern nicht viel falsch.

04.11.2012
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