The Gathering - Home

Review

Der Titel erweckt Assoziationen. Bei „Home“ denkt man an Vertrautheit, Wärme, Wurzeln und Geborgenheit. Genau diese Gefühle werden auch beim Hören des Albums emaniert. Die Vocals von Anneke erklingen vertraut wie eh und je, sind allerdings im Vergleich zu den Vorgängern variabler eingesetzt. Besonders bei Ausflügen in höhere Tongefilde. Einen interessanten Kontrast zur Wärme der Stimme gibt die oft auch experimentell eingesetzte Gitarre. Elektronische Kälte begrüßt uns bereits zu Beginn des Openers („Shortest Day“). Diese Art des Umgans mit der Gitarre wird auch in „Alone“, dem dritten Song, fortgeführt. Komplettiert durch angedeutete Industrial-Samples, schwebt die Kälte immer auf wunderbar dahingroovenden Rhythmen. „Waking Hour“ verbleibt in dieser Atmosphäre, die aber noch durch Pianobegleitung und fast schon ohrwurmartigen Gesang in ihrer Schönheit noch gesteigert wird. Der Computer scheint ein festes Bandmitglied zu sein, ziehen sich doch komplexe, synthetische Loops und Geräusche durch das gesamte Album.

Obwohl der Titel eine gewisse „zurück zu den Wurzeln“-Mentalität suggeriert, klingt „Home“ wesentlich experimenteller als dessen Vorgänger. In „Forgotten“ zeigt sich Frau von Giersbergen von ihrer zerbrechlichsten Seite und führt uns, nur begleitet von einem sanften Piano, mit ihrer traumhaften Stimme in ihre Welten, diesmal voller Ruhe und Geborgenheit. Einer der Höhepunkte des Albums. Beim nächsten Song („Solace“) müssen sich THE GATHERING den Vorwurf des Standarts gefallen lassen. Am roten Faden des Albums reihen sich rockige Nummern in Abwechslung mit spacigen, entspannten Titeln auf, was für den entsprechenden Spannungsbogen sorgt. „The Quiet One“ erzeugt Gänsehautstimmung, die uns bis zum letzten Song in ihren Zauber hineinzieht. „Home“ ist, wie nicht anders erwartet, ein für die Verhältnisse der Band recht abwechslungsreiches Album geworden. Für die Fans der Band eine absolute Empfehlung, aber auch für Neueinsteiger ein definitiver Hörtipp.

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14.04.2006

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7 Kommentare zu The Gathering - Home

  1. akula sagt:

    Nach 2 mal nicht intensiven durchhörens bin ich recht enttäuscht. Abwechslungsreich ist das Album geworden – einige gute und einige schlechte Songs. Das hat man bei den bisherigen Alben sogut wie nicht gehabt.
    Auch die richtig intensiven und innovativen Songs aller Vorgängeralben konnte ich bisher nicht ausmachen. Aber wer weiß… was nicht ist, kann ja noch werden!? Wäre ja nicht das erste Album, das Zeit braucht.

    5/10
  2. ego-shooter sagt:

    Das ist die erste CD, die ich von dieser Band gehört habe, und sie animiert mich keineswegs, dieser weitere folgen zu lassen. Stinklangweiliger und gleichzeitig penetranter (eine schlimme Kombination) getragener Pop-Rock. Nichts an dieser Platte lässt mich positiv aufhorchen, aber insbesondere Stil und Harmonien des weiblichen Gesangs erinnern mich mit Grausen an ähnlichen, durch millionenfaches Radiogedudel einst ertragenen Einheitsbrei.
    Nicht mal als Rock-Ambient, als der es wohl gedacht ist, taugt dieses Album, weil es selbst für diesen schlichten Anspruch viel zu nervtötend ist.

    2/10
  3. horowitz sagt:

    Klingt doch eigentlich ganz nett. Liv Kristin mit Hirn, Seele und Musikverstand könnte man meinen, und genau so süß wie ihre Stimme erklingt, schaut sie auch aus, unsere wahrhaftige Gothic-Queen Anneke, die es nicht nötig hat sich Liv like in den Vordgerund zu drängen, stattdessen lieber die Musik für sich sprechen lässt. Sympathisches Album, vielleicht etwas easy-listening, aber es geht auch mal so und einer fast unersetzbaren Sängerin, nur Kari könnte in ihre Rolle schlüpfen. Je nachdem wie die das Album nach längerer Zeit entwickelt und dann immer noch begeistern kann, sind auch 8 Punkte von mir drinn.

    7/10
  4. akula sagt:

    Nach tagelangen Dauerrotationen und LSD-Trips bin ich baff. Vorallem darüber wie sich eine CD so dermaßend zum Positiven verändern kann. Der Wahnsinn. Und ich vergeb volle 10 Punkte, Minus einem Punkt Abzug für ihre Weigerung bei ihrer Tour Berlin anzulaufen. So!

    Hach … Ich schwebe… und das gerne. ^^

    9/10
  5. matthias ehlert sagt:

    Viel besser als früher, beste Frauenstimme im… Metal nicht mehr, aber Rock. Sehr gute Songs, ausgefeilt arrangiert. Der Opener ist Weltklasse, damit könnten sie richtig abräumen. Der Rest ist aber auch sehr gut, daher alle zehne, denn sowas kann besser nicht gemacht werden.
    Wer sind Tarja/Sharon/Amy oder Liv?

    10/10
  6. Anonymous sagt:

    Schade. The Gathering fand‘ ich immer sehr sehr gut, die Entwicklung der Band war genau mein Ding. How to Measure a Planet, Blacklight District und Souvenirs sind für mich absolute highlights der letzten 15 Jahre. Die neue finde ich einfach nur langweilig, gibt mir gar nix. Gleich der opener erinnert mich fatal an den süsslichen adult Pop den Texas leider leider heutzutage macht. Könnte natürlich sein dass sich meine Meinung nach dem 5. intensiven Durchhören ändert, aber das bringe ich nicht über mich, zu langweilig. In die nächste Gathering werd‘ ich erst mal reinhören bevor ich sie kaufe…

    4/10
  7. Anonymous sagt:

    tja, the gathering zeigen einmal mehr ihre eigenart, mit jedem album mehr vom hörer bzw. fan erwarten zu können. ging bei "how to measure a planet?" (meinem ersten album von ihnen) noch fast jeder song sofort ins ohr brauchten sie mit jedem weiteren album immens mehr zeit um zu zünden….aber dann mit um so mehr erfolg.
    das hat sich auch mit "home" nicht geändert. zuerst wochenlang als total-flop angesehen blieben mit jedem nochmaligem hören immer mehr songs hängen und dann….boom!
    seitdem krieg ich grade songs wie "box", "waking hour" oder "home" nicht mehr aus dem kopf.
    tolles album…..grandiose band!

    8/10