The Gathering - Downfall

Review

THE GATHERING ohne Anneke van Giersbergen bzw. Anneke van Giersbergen ohne THE GATHERING? Kann das gut gehen? Letzteres darf nach dem eher mauen Soloausflug der Dame angezweifelt werden, Ersteres wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall, man mag es kaum glauben, gab es eine schon mal eine Zeit ohne den Edelgesang von van Giersbergen, und zwar am Beginn der Karriere der Holländer, der weniger mit Gothic Metal und schon gar nichts mit ihrem aktuelleren Psychedelic Rock zu tun hatte. Mit „Downfall“ veröffentlichen VIC Records nun eine Compilation, die den Anfangstagen der Band huldigt, dabei aber keine Best-Of darstellen soll, sondern eine Sammlung an alten Raritäten. „Downfall“ gab es witziger weise aber schon mal vor sieben Jahren, damals aus dem Hause Hammerheart Records und enthielt neben einer unveröffentlichten 7″ die beiden Kultdemos „Moonlight Archer“ und „An Imaginary Symphony“. Sämtliche dieser Songs sind auch auf „Downfall“-Teil 2 vertreten, bleibt also die berechtigte Frage, wo hier der Mehrwert liegt?

Nun, bei der aktuellen „Downfall“-Veröffentlichung handelt es sich um eine Doppel-CD, die gespickt ist mit allen möglichen alten Aufnahmen und es auf opulente 140 Minuten Spielzeit bringt. Die einstigen Gothic-Metal-Vorreiter zockten seinerzeit düsteren Doom/Death Metal, den sie galanter weise mit großzügigen Keyboardteppichen unterlegten und zumindest zu einem späteren Zeitpunkt auch mit Frauengesang ausstatteten, der aber mit der Klasse von Anneke van Giersbergen nicht wirklich was zu tun hatte. Auf CD 1 befinden sich u.a. sechs Songs aus der Vorproduktion zum zweiten TG-Album (und absoluten Karrierelowlight) „Almost A Dance“, interessanterweise noch von Bart Smits eingesungen, der der Band kurze Zeit darauf Adieu sagte. Die restlichen Stücke der ersten Scheibe generieren sich dann aus den bekannten Tracks von Downfall“-I, während CD 2 mit dem CELTIC FROST-Cover „Dethroned Emperor“ einsteigt und neben anderen, von der ersten „Downfall“ bekannten Stücken, sieben Livesongs aus der Zeit von 1990-1993 enthält. Dass sowohl bei den Liveaufnahmen als auch bei den ganzen Demotracks der Sound ziemlich rumplig daherkommt, ist wenig verwunderlich und dass THE GATHERING in der Frühphase ihrer Karriere nicht nur Glanzlichter am Start hatten, ist ebenfalls bekannt. Vom musikalischen Wert ist „Downfall“ somit eher eine zweischneidige Sache.

Unterm Strich bleibt eine nette Zusammenstellung alter TG-Raritäten, die letztlich aber nur für Sammler interessant ist. Wer die Band mit ihrer Vergangenheit kennenlernen möchte, ist beim Debütalbum „Always…“ wesentlich besser aufgehoben.

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16.09.2008

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