Bei THE FUNERAL ORCHESTRA ist der Name Programm: Lediglich siebzehn (!) Jahre nach dem Debüt legen die Schweden ihr zweites Album „Negative Evocation Rites“ auf den Sargdeckel. Das ist gelebte (oder besser: ungelebte) Hingabe an das Genre. Vier Songs, quälende 41 Minuten Spielzeit, keine Kompromisse. Apokalyptischer Funeral Doom der finstersten Sorte, der klingt wie CELTIC FROST in halber Geschwindigkeit.
THE FUNERAL ORCHESTRA tun, was sie tun, ziemlich ordentlich. Rituelles Schlagzeug, ritueller Beschwörungsgesang, rituelle Namensgebung – alle Bandmitglieder firmieren unter dem Synonym „Priest“ (durchnummeriert von eins bis drei). Damit richten sich die Protagonisten allerdings ein wenig zu sehr nach dem strikten Regelwerk für finstersten Doom, denn „Negative Evocation Rites“ ist zwar düster, schleppend und erfrischend räudig, aber auch einen Tick zu schlurfend- spannungsarm. Musik für spezielle Stunden und spezielle Geschmäcker, die es gern so richtig langsam und schmutzig mögen.
Für eine Reise in den Abgrund ist „Negative Evocation Rites“ also gut geeignet. Die Fahrt ist etwas langatmig, aber ansonsten ganz schön.
Hier entfaltet die Eintönigkeit, die ich nicht spannungsarm finde, tatsächlich sowas wie eine hypnotische Wirkung. Ich sehe aber durchaus, was man daran langweilig finden könnte. Mir wären es, wenn alles so ist, 8 Pkt. wert.