Horrock ’n‘ Roll? Was kommt einem in den Sinn, wenn man eine solche Umschreibung eines Albums hört? ALICE COOPER? MARILYN MANSON? Naja, so schlimm ist es nicht. THE FRIGHT aus Thüringen orientieren sich optisch eher am klassischen Glam-Rock, ohne dabei zu übertreiben. Da es aber auf die inneren Werte ankommt – und diese sind in Form des neuen Albums „Rising Beyond“ deutlich interessanter als optische Nebensächlichkeiten – wollen wir uns darauf konzentrieren.
THE FRIGHT liefern mit „Rising Beyond“ ihr viertes Album ab – erstmals in Eigenregie, ohne Label im Rücken. Die Platte wurde über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert und ist als Coloured-Vinyl zu haben.
Doch was hat sich im Hause THE FRIGHT getan? Ex-Drummer Seares hat die Band seit dem letzten Album verlassen und mit Luke Seven hat man einen neuen Mann hinter der Schießbude gefunden. Wie im letzten Abschnitt erwähnt, hat die Band ihr neues Werk erstmals (fast) komplett selbst in die Hand genommen und das sollte keine Fehlentscheidung sein, wie sich mit „Rising Beyond“ zeigt.
Musikalisch ist alles beim Alten. THE FRIGHT spielen eingängigen, simplen Hard-Rock, der durch die gute, gesangliche Leistung von Sänger Lon besondere Duftmarken setzen kann und instrumental mit tollen Melodien und düsterer Atmosphäre aufwartet. Das Rad erfinden THE FRIGHT zwar nicht neu, ein gelungenes Album ist „Rising Beyond“ dennoch geworden. Songs wie „Your Love“ starten mit eingängigem Powerchord-Riffing und dem düsteren Gesang von Lon. Seiner Stimme kann man gewisse Gothic-Anleihen attestieren, was super zum Grundtenor des Albums passt. Das wirkliche Highlight des Songs, ach, des gesamten Albums, sind aber die grandiosen Refrains. „Your Love“, „Hellbound“ – im Refrain an die MISFITS erinnernd –, „The Hills Have Eyes“… Alles Songs mit genialen, eingängigen Refrains.
Neben den kraftvollen Momenten haben mich die Goth-Rock-Parts in Songs wie „Suicide Sun“ am meisten überzeugt. Lon klingt schon fast nach *in Deckung geh* Fernando Ribeiro von MOONSPELL. Die Klasse des Portugiesen erreicht Lon zwar nicht gänzlich, eine tolle, ausgefallene Stimme bringt er trotzdem mit.
THE FRIGHT haben mit „Rising Beyond“ ein Album am Start, das mit der düsteren Mischung aus Hard Rock, Goth Rock und Glam Rock überzeugen kann. Manche Songs brauchen zwar einige Zeit, bis sie richtig zünden und hängen bleiben. Sobald dies aber geschehen ist, wird man THE FRIGHT nicht mehr so schnell aus der Anlage verbannen. Fazit: Starke Scheibe, die im Vergleich zum Vorgänger mit einer besseren Produktion daherkommt und keine Unsicherheiten am Gesang und der Leadgitarre, was Kritikpunkte am Vorgänger waren, erkennen lässt.
Noch Fragen? Hier geht es zum Interview mit THE FRIGHT. Viel Spaß!
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