Durch das lobpreisende Review von Kollege Soulsister stieß ich vor einigen Jahren auf THE FORESHADOWING bzw. deren hervorragendes Debütalbum „Days Of Nothing“, welches ich fortan viele Male anhörte und mich an den wohlklingenden, bittersüßen Klängen erfreute. Inzwischen liegt mi t „Oionos“, benannt nach einer Figur der griechischen Mythologie, dem Vetter des Herakles, das zweite Werk der Italiener vor.
Auch hier zelebrieren THE FORESHADOWING dunklen, äußerst melancholischen Metal zwischen Gothic und Doom auf höchst angenehme Art und Weise. Die epischen Stücke sind sehr emotional gehalten, was nicht nur an der dunkel-klaren, durchdringenden und gefühlvollen Stimme von Sänger Marco Benevento liegt. Dafür sorgen auch die düsteren, traurigen Gitarrenharmonien, die keinen Zweifel daran lassen, dass „Oionos“ keinem erfreulichen Schicksal entgegentritt. Für zusätzliche Atmosphäre sorgen die intelligent eingesetzten Keyboards mit passenden Sounds wie z. B. Piano, welche erfreulicherweise niemals das Klangbild zukleistern. Meist sind die ausladenden, dynamischen Stücke im getragenen Tempo gehalten, seltener sind Ausbrüche in mittlere Geschwindigkeitsregionen mit ordentlichem Groove vorhanden. Dabei achten THE FORESHADOWING trotzdem auf die nötige Abwechslung, indem sie längere Instrumentalparts einstreuen, Chorgesang wie in „Soliloquium“ einsetzen, Samples verwenden oder auch mal die progressive Komponente wie bspw. im Titelsong, einem der melodischen Höhepunkte von „Oionos“, ausleben. Perfekt fügt sich hier auch das Cover des STING-Klassikers „Russians“ ein, welches in der Version der Italiener durch einen Doom-Charakter und vor allem dem charismatischen Gesang besticht. Man könnte fast meinen, dies wäre eine Eigenkreation von THE FORESHADOWING.
„Oionos“ ist ein anspruchsvolles, erwachsenes, schlichtweg tolles Album voll kitschloser, emotionaler Melancholie und Dramatik, welches den Hörer in eine Welt voll wohliger Trauer entführt. Wer sich mit THE FORESHADOWING auf die Reise begibt, wird sich aus dem Bann nicht mehr so schnell lösen können, auch wenn die letzten Töne des Werkes bereits verklungen sind. Großes Ohrenkino!
Kommentare
Sag Deine Meinung!