The Flower Kings - Adam & Eve

Review

THE FLOWER KINGS – ganz klar Anwärter auf den Thron der progressiven Szene, die sich mit ihrem letzten Album („Unfold The Future“) der Ehre sooo angenähert haben, starten mit „Adam & Eve“ einen weiteren Versuch, den Gipfel zu erreichen. Doch schon mit dem beginnenden, in seiner fast 20 min. überzogenen Länge „Love Supreme“ entfernen sie sich etwas von ihrer Chance. Auch wenn die Komposition mal wieder von der spielerischen Leistung glänzt, ist sie bei ihrer „weiten Strecke“ nicht abwechslungsreich genug. Zum Glück fallen die weiteren Nummern überzeugender aus. Durchkomponiert, verspielt, mit diesen für die Band typischen Spannungsbögen, eingerahmt von furiosen jazzeingehauchten Intro & Outro („Timelines“), sinnlich, voller Phantasie und unerschöpflichen Ideenreichtums – also FLOWER KINGS die wir kennen und lieben. Auf der einen Seite sanft und filigran, mit viel Gefühl und schönen Melodien, auf der anderen Seite kühl, kompliziert, vielfach variiert. Doch gerade dieser Kontrast und zugleich aber eine gekonnte Symbiose ist das Merkmal der Progrocker, die sich ihren ganz eigenen Status im Klangkosmos erspielt haben. „Adam & Eve“ strotzt mal wieder von Liebe zum Detail und begeistert von Virtuosität der beteiligten Musiker, unter diesen ich diesmal ganz besonders das Multitalent Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation) hervorheben wollte, dank dem der intensivste Song dieses Albums (vielleicht sogar in Kings‘ Karriere?!) erschaffen wurde. Großartige Vocals unterstützt durch eine reiche Klangpalette, aus denen eine ungeheuere Tiefe emaniert. Starke Leistung! Als ein Ganzes bietet diese Veröffentlichung leider nicht diesen „Ahhh!-Eindruck“. Vielleicht weil wir diese Klasse von der Band eben schon gewohnt sind, aber der Gruppe keine Weiterentwicklung anmerken. Alles in allem ist „Adam & Eve“ ein starkes Album, mit dem die Jungs locker noch 99% der Konkurrenz in den Schatten stellen, doch die Zeit der Herrschaft der Blumenkönige ist noch (?) nicht reif. Pain Of Salvation bleiben am Throne! P.S.: Dass man es mit so einem Cover an die Spitze versucht – blumig ist es zwar genug, aber ob es sich für einen King gehört?! hihi.