The Flaw - Different Kinds Of Truth

Review

Gothic Metal und herrlich erfrischend, sowie etwas wirklich ganz tolles Neues soll es sein, das die drei Herren und die Dame aus dem Ruhrpott hier bieten.
Ich weiß allerdings nicht recht, ob diverse Kollegen da nur Honig um den Bart geschmiert bekommen (haben) um das zu glauben, aber meines Erachtens ist hier wirklich nichts so Neues und Eigenständiges zu finden. LOREENA MCKENNITT-Anleihen gibt es bei dem Gesang, wie propagiert, schon gar nicht. Der Vergleich mit TORI AMOS trifft es da eher.

THE FLAW bewegen sich stilistisch irgendwo zwischen LACUNA COIL, THE GATHERING, LEAVES‘ EYES, den deutschen MANDRAKE, TRISTANIA, THE SINS OF THY BELOVED und AMBEON. Wer allerdings etwas NIGHTWISH-mäßiges sucht, soll ruhig weitersuchen. Bombast dieser Art findet man bei THE FLAW nämlich nicht. Hier geht es hauptsächlich um fetten Gothic Metal der melancholischen Art, mit weiblichem, nicht-klassischem cleanen Gesang. Grunzer und Kreischer sucht man auf dieser CD ebenfalls vergeblich, nur ab und an ist mal männlicher, cleaner Gesang zu finden.

Fetter und differenzierter Sound, eingängige Songarrangements mit einer zugegebenermaßen wirklich variabel einsetzbaren und guten Frontfrau, guten Musikern und typischen Songstrukturen für diese Art Gothic Metal (Referenzen siehe bei den oben genannten Bands) – Riffing und Keyboards inklusive – machen diesen Silberling alles in allem zwar zu einem guten Album, aber ein solcher Überflieger wie angekündigt ist es leider nicht. Alles schon mal irgendwo gehört und auf die Dauer wird es leider auch recht eintönig, da sich die Songs ziemlich ähneln und weitestgehend im Midtempo daher rollen.

Nichtsdestotrotz wird hier guter, standfester Gothic Metal mit einer nicht gerade kleinen melancholischen Note geboten. Freunde der oben genannten Bands (abgesehen von NIGHTWISH) können getrost zugreifen. Alle anderen sollten vielleicht vorher erst einmal ein Ohr riskieren.

09.06.2008
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