The Flaw - All You Have

THE FLAW aus dem Ruhrgebiet veröffentlichen mit „All You Have“ dieser Tage ihr zweites Album, das sich wie bereits der Vorgänger „Different Kinds Of Truth“ grob gefasst in Gothic Rock/Metal-Gefilden bewegt. Dabei klingt der Gesang von Frontdame Alexandra allerdings nicht opern- oder elfenhaft und auf kitschigen Bombast o.ä. verzichten THE FLAW auch. Männlichen Gesang oder Growls gibt es ebenfalls nicht. Stattdessen hat man für das Zweitwerk einen zweiten Gitarristen rekrutiert und bietet eingängigen, leicht melancholischen Rock, der zeitweise recht poppig daherkommt und durchaus zu gefallen weiß, so gehen beispielsweise der rockigere Opener „All You Have“ mit seinen dezenten Synthiesounds oder „Enclose Me“ mit seinem eingängigen Refrain schnell ins Ohr.

Pluspunkte gibt es auch für die gute, vielseitige Gesangsleistung sowie die Instrumentalarbeit der Musiker; die Produktion, für die sich Frank Bornemann (SCORPIONS, HELLOWEEN u.a.) verantwortlich zeichnet, ist ebenfalls gelungen. Die ruhigeren Songs, wie beispielsweise „On My Own“, wirken allerdings teilweise ein wenig spannungslos, manch eine Pianopassage ist zudem etwas arg kitschig geraten.
„All You Have“ ist ein gutes Album mit guten Songs, bei dem die einzelnen Zutaten stimmen. Jedoch nutzt es sich im Ganzen recht schnell ab und klingt insbesondere bei den ruhigeren Stücken des Öfteren eintönig, es fehlt etwas richtig Packendes, Mitreißendes – so kommt an zu vielen Stellen der „Nett, aber so ähnlich schonmal gehört“-Effekt auf.
Nichtsdestotrotz ist „All You Have“ ein gut gemachtes Album, das für Freunde von melodischem, etwas poppigem, düsterem (Gothic) Rock durchaus interessant sein könnte.

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