The Fifth Alliance - Death Poems

Review

Oh-oh, „Todesgedichte“ – das kann ja „heiter“ werden. „Death Poems“ ist nach dem Debüt „Unrevealed Secrets Of Ruin“ von 2013 das zweite Full-Length-Album von THE FIFTH ALLIANCE. Das Quintett aus den Niederlanden würde gerne eine Post-Metal-Walze auf den Hörer loslassen, die… na ja, eben alles niederwalzt – und scheitert grandios. Doch warum bleibt es beim Versuch? Die einzige Aufgabe der Instrumente scheint es zu sein, die Wut und Verzweiflung im Gesang von Frontfrau Silvia Berger zu intensivieren. Das geht gründlich schief, weil die Vocals noch eindimensionaler sind als die zwar unaufhörlich schiebende, aber fast völlig spannungslose, dissonante Musik. Zu deren durchweg schleppendem Tempo krakeelt Frau Berger böse und völlig unverständlich vor sich hin. Ihr Zorn klingt jedoch nicht authentisch, sondern aufgesetzt, als mache sie das nur, weil Agonie nun mal zu den Stilmerkmalen gehört.  

Zu THE FIFTH ALLIANCEs massivem Mangel an Glaubwürdigkeit gesellen sich auf „Death Poems“ eklatante Schwächen im Songwriting. Fehlende Qualität und Raffinesse kann man auf Dauer eben nicht allein durch Aggressivität um ihrer selbst willen kompensieren. Wie geil hätte diese Platte werden können, wenn sich THE FIFTH ALLIANCE beim Ausarbeiten der vier Nummern an der Ästhetik des Covers orientiert hätten! Das Bild ist richtig klasse!

Immerhin habe ich durch „Death Poems“ gelernt, dass man einem Intensität tatsächlich vorgaukeln kann. Mein Fazit zu dieser Erfahrung wie zu dem Album: Interessant, aber nicht schön.

14.11.2015
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