The Fallen Heroes - They Had No Choice

THE FALLEN HEROES auf ein einzelnes Genre zu beschränken, fällt mir schwer, bedienen sich die Bad Wilbader doch an allen Ecken des extremen Metals. So enthält das Debüt-Album „They Had No Choice“ unter anderem Elemente aus Death, Thrash, Black und Heavy Metal sowie moderne Versatzstücke aus der Metal-/Deathcore Richtung, sprich Breakdowns. Am einfachsten macht man es sich wohl, wenn man diese Mischung einfach als Extreme oder Modern Metal bezeichnet.

Das Resultat aus all diesen Komponenten ist recht hart, meistens melodiös und überwiegend im Midtempo-Bereich angesiedelt. Sänger Dennis Brock bringt eine vielfältige Stimme mit und deckt tiefe Growls und höhere Screams genauso ab wie semi-klaren Gesang oder seltenere Pig Squeels. Besonders positiv fallen die thematisch vielfältigen Texte auf, Titel wie „Heliophobia“, „Stockholm Syndrome“ oder „Dictatorship’s Pace“ wirken interessant und abwechslungsreich. Vielfältig und abwechslungsreich sind ebenfalls die verschiedenen Stilelemente, die THE FALLEN HEROES in ihren Songs geschickt miteinander vermischen. Häufig ergeben sich daraus wirklich runde und gelungene Stücke, so z.B. mein persönliches Albumhighlight „Times Are Changing“. Dem eigenen Anspruch, bisweilen progressive Züge anzunehmen, wird die Band dabei allerdings nicht gerecht, dazu fehlt noch eine ganze Ecke. Technisch sind die Jungs keine Amateure mehr, aber eben auch noch keine Vollprofis, was angesichts des geringen Alters der Truppe (mit Ausnahme des Sängers sind alle Mitglieder zwischen 19 und 21 Jahren alt) nicht verwunderlich ist. Auch die Kompositionen, die ich zwar für ihr Abwechslungsreichtum gelobt habe, wirken manchmal doch etwas repetitiv, die Parts etwas lieblos aneinander gefügt, hier kann sich die Band noch verbessern.

Wenn die Band ihre Stärken beibehält und sich in ihren Schwächen verbessert, sollte einem gelungenen zweiten Album dennoch nichts im Wege stehen. Unterm Strich also kein herausragendes, aber immerhin ein gutes Debüt.