Inzwischen schwappen auch immer mehr Bands aus Großbritannien auf den deutschen Metalcore-Markt. Dazu zählen THE EYES OF A TRAITOR, die im letzten Jahr mit ihrem Debüt „A Clear Perception“ ein paar Achtungserfolge in der Presse erzielen konnten – gehört habe ich bis zum jetzigen „Breathless“ allerdings nichts von dem Trupp.
“Breathless“ ist dabei ein ziemlich passender Titel. Denn mindestens Frontsau Jack Denlay muss aufgrund des omnipräsentem und auf Dauer leider auch recht faden Geschreis ziemlich ausgelaugt sein. Aber auch der Hörer wird gefordert, das Tempo ist oft halsbrecherisch, die Breaks kommen dann aber aus heiterem Himmel, und plötzlich erklingt der sonst so vertrackte Kram kurzzeitig ansprechend melodisch. Ganz nett sind auch die vielen Parts, die zum Moshen einladen, aber so richtig umhauen kann das auch nicht. Gerade an den Gitarren haben THE EYES OF A TRAITOR ziemlich fähige Leute, denen leider viel zu selten das Rampenlicht gegönnt wird, zu oft geht es um Aggression und Tempo, dabei hätten die Jungs das Potenzial auch mal recht entspannte, fast atmosphärische Parts zu erschaffen, zumindest im Ansatz findet sich das bereits auf “Breathless“.
Am Ende bleibt man aber etwas verwirrt zurück. Ja, die Jungs können was an ihren Instrumenten, die Songs erfüllen alle Anforderungen des Genres und die Produktion ist gewohnt fett, aber weiter? Nicht viel, denn insgesamt ist „Breathless“ eben nur eine gute Platte unter vielen, die mit ihren starken Hang zum Hardcore und dem Versuch, möglichst komplex zu sein, auf Dauer anstrengen und bisweilen sogar nach ein Paar Songs nerven. Ansonsten, ordentliches zweites Album.
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