The Eternal - Sleep Of Reason

Review

Nach der Namensänderung weg von CRYPTAL DARKNESS hin zum reichlich klischeebehafteten Namen THE ETERNAL ist auch eine musikalische Ära zu Ende gegangen, deren Ende mich seiner Zeit schon sehr tief und nachhaltig erschüttert hat.

Von den genialen, meist überlangen Kompositionen ist nicht mehr viel übrig geblieben. Man hat die Musik auf das scheinbar Wesentliche eingedampft, ohne dabei zu berücksichtigen, dass der Gothic-Rock Anteil, den man überbehalten hat, nur ein kleiner und fast unwesentlicher Bestandteil der einstigen Klasse war. Der Vorgänger „The Sombre Light Of Isolation“ war auf dem Weg der Metamorphose der Band noch ein Stadium der Entwicklung, in dem man dem Doom-Metal noch ausreichend Beachtung schenkte. Mit „Sleep Of Reason“ hat man sich nun endgültig den verknöcherten Strukturen der Vergangenheit entledigt. Übrig geblieben ist ein Destillat, dem ein Großteil seiner Eigenständigkeit verloren gegangen ist und ein wenig kommerzielles Gebaren vermuten lässt. Ein guter und lange gereifter Weinbrand ist nun auch nicht für ein paar Euro fünfzig zu bekommen und wird wohl auch nie den finanziellen Erfolg eines Massenproduktes bei Aldi bringen. Nun jetzt ist auch nicht alles schlecht, nur weil es vielleicht günstig oder eben im Falle von THE ETERNAL massentauglich ist. Das Album hat durchaus seine starken Momente und orientiert sich sehr nachhaltig am Schaffen von PARADISE LOST am Ende der Neunziger. Hört sich nett an, ist es auch, mehr aber auch nicht, da spielt es auch keine Rolle, dass diese Musik sicher das Potenzial hat ein größeres Publikum zu begeistern.

Wer die Frühwerke der Band kennt, spürt deutlich, wie man schon fast sträflich hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und nur während „Weight Of Empathy“ ansatzweise an frühere Glanztaten anknüpfen kann. So bleibt „Sleep Of Reason“ ein Album, das zwischen Einheitsbrei und einzelnen Lichtblicken hangelt und den Freunden der alten Tage Tränen in die Augen treiben dürfte. Ansonsten darf man gerne sein eigenes Urteil fällen, ob die massenkompatiblen Nummern englischen Ursprungs den Ansprüchen eines Gothic Rock Fans genügen. Sehr wackelige 5 Punkte.

22.11.2005
Exit mobile version