The Eternal - Skinwalker

Review

Soundcheck Juni 2024# 8

Zwanzig Jahre sind seit der Veröffentlichung des ersten THE ETERNAL-Albums „The Sombre Light Of Isolation“ vergangen. Bandgründer Mark Kelson ist das einzige Gründungsmitglied, das heute noch aktiv ist, aber seine Handschrift ist in der Musik unverkennbar.

The ETERNAL starteten als stark finnisch geprägtes Gothic-Doom-Projekt, das seinerzeit vor allem mit seinem zweiten Album „Sleep Of Reason“ im Underground für Furore sorgte und sich später immer mehr in progressive, Gothic-Metal-lastigere Gefilde vorwagte. Die Musik passte perfekt zum inzwischen aufgelösten Label ‚Firebox Music‘, das sich genau auf diese Art von Doom spezialisiert hatte.

Mit den folgenden Werken „Kartika“ und „Under A New Sun“ etablierte er mit der Band einen neuen Stil, der Melancholie und Weltschmerz auf eine moderne, aber dennoch sehr zerbrechliche Art präsentiert.

THE ETERNAL – auf Nummer sicher

Inzwischen ist Kelson mit einer neuen Besetzung am Start, bestehend aus den beiden (Ex-)AMORPHIS-Mitgliedern Reichenberger (Schlagzeug) und Etelävuori (Bass) sowie dem australischen Gitarristen Richie Poate. THE ETERNAL sind auch im Jahr 2024 in ihrem Stil treu und setzen die Vision der letzten Alben konsequent fort.

„Skinwalker“ knüpft klar an die letzten Veröffentlichungen an und verbindet die Ursprünglichkeit der Anfänge mit einer sehr modernen Note, die vor allem die Keys in den Vordergrund rückt. Auf seine Art ist die Scheibe zugänglicher und deutlich hitverdächtiger als die älteren Sachen. Es gibt viele coole Riffs und schon der Opener „Abandoned By Hope“ gibt die Marschrichtung klar vor.

Das Hauptaugenmerk liegt auf eingängigen Melodien, schönen Refrains und vielen Keyboardsounds, die die Gitarrenfraktion kräftig übertönt. Die gesangliche Bandbreite ist beachtlich und Kelson kann von zerbrechlichen cleanen Parts bis hin zu tiefen Growls, die oft an späte AMORPHIS erinnern, alles singen, was der Musik echte Variabilität verleiht.

Was in der Mischung gut funktionieren könnte, wird dann etwas zu wehleidig umgesetzt. Schon der zweite Track und die erste Singleauskopplung „Deathlike Silence“ ist ein Bad in pathetischem Weltschmerz. Der Track beginnt intensiv mit sehr typischem Riffing, verfällt dann aber recht schnell in eine sehr vorhersehbare Richtung mit süßen Leads und einem noch süßeren Refrain.

Der Mainstream-Gothic-Faktor ist enorm, und im Verlauf der Platte gibt es ein Wechselbad der Gefühle, das von CHARON & TO/DIE/FOR-Kitsch bis hin zu regelrechten Ausbrüchen mit tiefem Gesang reicht. Die insgesamt starke Gitarrenarbeit, vor allem die tragenden Riffs, werden durch das mächtige Drumming und das allgegenwärtige Keyboard mit wahren Sargnägeln im Hintergrund fixiert, anstatt ihre Kraft entfalten zu können.

Skinwalker – knietief im Herzblut

„Skinwalker“ plätschert im Verlauf des Albums etwas zu akzentfrei durch die Spielzeit. Bei aller Leidensfähigkeit klingen die meisten Songs wie eine Mischung aus Melancholie und Kitsch, die gut im alternativen Mainstream-Radio laufen könnte.

Handwerklich gibt es keine wirklichen Negativpunkte. Vielmehr kränkelt das Album an seiner Überambitioniertheit. „Skinwalker“ ist eine zugängliche, zuckersüße Platte, die THE ETERNAL etwas zu weichgespült zeigt. Auch wenn der Stil der Band unverkennbar ist, wirkt das Ergebnis gekünstelt, ohne nachhaltig mit Authentizität zu beeindrucken.

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27.06.2024

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