Obwohl THE ETERNAL FALL aus Spanien bereits seit 11 Jahren existieren und ganze 8 Veröffentlichungen auf den Markt gebracht haben, sind sie in Deutschland weitestgehend unbekannt. Momentan bestehen THE ETERNAL FALL nur aus Bandgründer Sol, der live von einem Gitarristen und einem Bassisten unterstützt wird. Mit „Emptiness Vol. 1 & 2“ erscheint nun ein Doppelalbum, das die Alben „Emptiness Vol. 1“ (von 2010) und „Emptiness Vol. 2“ (von 2011) zusammenfasst und das mit stattlichen 30 Songs aufwartet.
Der Künstlername „Sol“ (Sonne) erscheint irgendwie ironisch, denn was der Herr musikalisch bietet, ist wohl eher das Gegenteil: Oldschooligen, recht minimalistischen und ruhigen Gothic Rock mit Dark Wave-Einschlag und elektronischen Elementen, der äußerst melancholisch daherkommt. Orientierungspunkte sind vielleicht Bands wie THE CURE oder vage die frühen SISTERS OF MERCY, THE ETERNAL FALL agieren aber meiner Einschätzung nach oft noch ein wenig trauriger und schwermütiger (Songs wie das langsame „Emptiness 2“ oder „Beneath The Stars“ mit verzweifelten, vom Piano untermalten, Vocals sind doch eher schwere Kost). In diesem Rahmen sind THE ETERNAL FALL aber abwechslungsreich und präsentieren mal sehr schleppende; mal treibendere, rockigere und teils durchaus tanzbare Stücke (z.B. „Leaving Myself“, „Broken Dreams“ mit einer fast schon catchy Melodie oder „Always It’s The Same“, das an einen verrauchten Gothicclub erinnert). Und besonders in letzteren Songs, die immer noch Melancholie versprühen, es damit aber nicht übertreiben und in denen Sols Stimme nicht ganz so grabesschwer-lamentierend klingt, können sie auch voll überzeugen. Überraschend ist das kurze „We Can’t Turn Back The Time“, das komplett ohne Instrumente auskommt und mit guter Gesangsleistung trumpft; wohingegen z.B. „Ich Denk An Dich“ mit den (anfangs) deutschen Lyrics und dem Piano etwas arg kitschig anmutet.
„Emptiness Vol. 1 & 2“ bietet eine Zusammenstellung teils wirklich guter, atmosphärischer Gothrock-Songs, einige klingen allerdings recht durchschnittlich und manche sind mir persönlich etwas „too much“, was die schwere und elegische Atmosphäre anbetrifft, ab und an wird es auch ein wenig zu gleichförmig. Ansonsten erweisen sich THE ETERNAL FALL als guter (Geheim)Tip in Sachen Gothic Rock der alten Schule, insbesondere wenn man es etwas düsterer und ruhiger mag.
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