Es gibt Genrebeschreibungen, die anscheinend das Interesse der nur noch schwer zu beeindruckenden Rezensenten wecken sollen, dadurch aber eher das Gegenteil erzeugen. So verhält es sich dann auch bei dieser Scheibe. Laut Plattenfirma spielen THE ELYSIAN FIELDS „Melodic, extreme, electronica Death Metal“. Wenn man das mit dem rein elektronischen Intro „Aeons‘ Unlight“ kombiniert, welches wahrscheinlich eher auf seichten Gothic Treffen für gemässigte Begeisterung sorgen würde, verliert man jegliche Lust überhaupt weiterzuhören.
Doch was sein muss, muss sein. Und siehe da, der erste Song „I Am Your Willing Darkness“ ist zwar nicht gerade ein Kracher, aber im Vergleich zum Intro recht passabel und erträglich ausgefallen. Klar, die ziemlich einfallslosen Riffs, die penetrante elektronische Komponente und der sterile Drum Computer zerren schon etwas an den Nerven, doch nach dem erwähnten Intro hat man wirklich schlimmeres erwartet. Doch wenn man das Intro vergessen hat, stellt sich schnell das grösste Problem von „Suffering God Almighty“ heraus. Die eben genannten Kritikpunkte schleppen sich nämlich ohne Unterlass durch die gesamte CD. Die Synthies am Anfang vom Titeltrack erinnern mich beispielsweise an eine längst vergessene (oder war es verdrängte) Zeit, als eine Krankheit namens Euro Dance die Jugend infizierte und Bands wie SNAP andauernd im Radio oder Fernsehen zu Hören waren. Danke liebe Band, dass ihr mein längst überwundenes Trauma wieder ausgelöst habt. Aber zurück zum Thema.
Auch Rifftechnisch wird das Rad wie bereits erwähnt nicht neu erfunden und man hält sich an musikalische Standards, die zwar nicht schlecht aber irgendwie ausgenudelt und langweilig sind. Standard eben. Standard ist eigentlich genau das Wort, mit dem man das vierte Album der Griechen perfekt beschreiben kann. So gut wie keine Komponente kann man als überdurchschnittlich, geschweige denn gut, bezeichnen. Alles dümpelt in einem Sumpf der Durchschnittlichkeit umher. Einzig das Growling von Sänger Bill kann sich hören lassen und ist eine der wenigen, wirklichen Stärken der Scheibe. Viel retten kann er dadurch aber leider auch nicht.
So bekommt die Band knappe 4 Punkte: Wegen ihrer vorhandenen Experimentierfreudigkeit, dem netten Cover und dem ordentlichen Gesang.
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