The Dying One - Saturnine

Review

Manchmal wünscht man ihn sich wirklich fast herbei, den Generator für Rezensionen von Scheiben, die im absoluten Niemandsland zwischen “Schrott“ und “gut“ herum krebsen; dadurch zu charakterisieren sind, dass sie zwar handwerklich solide sind, aber an packenden Ideen und großen Emotionen nicht sehr viel zu bieten haben. “Saturnine“, das Debüt des Bonner Vierers THE DYING ONE, ist (leider) wieder einer dieser Fälle.

Man bekommt hier zehn Häppchen geboten, die insgesamt schwer einzuordnen sind, aber am ehesten als gedrosselter Death Metal mit Elementen aus Thrash und klassischem Metal (manche Arrangements) sowie Black Metal (manche Gesangspassagen) umrissen werden können. Manchmal macht stilistische Offenheit ein Album ja erst reizvoll, das Tanzen auf wenigeren Hochzeiten und eine klarere Linie wären aber im vorliegenden Fall sicherlich besser gewesen: Die Gitarren haben – inbesondere für das Etikett „Death Metal“ – nicht sonderlich viel Druck, der unentschlossene Krächz-Grunz-Gesang ist größtenteils extrem saft- und kraftlos und letztlich beißen sich nur ganz wenige Stücke halbwegs im Ohr fest.
Hin und wieder erinnert “Saturnine“ ein wenig an die Schweden CEMETARY zu “Godless Beauty“-Zeiten (etwa bei den langsameren “Everlasting Night“ und „My Futures Path“), ohne aber deren Klasse zu erreichen. Zwischen vielen nicht zünden wollenden Liedern sind das schleppende “The Glory Of Death“ mit kontrastierenden, gut böllernden Doublebase-Passagen und vor allem die beiden abschließenden, schnellen “The Irony Of Existence“ und vor allem “Eternal Cycle“ (na also, Jungs und Mädels, es geht ja doch!) positiv hervorzuheben, sie vermitteln endlich einmal so etwas wie Aggression. Auch das flotte, merkwürdig rockige “Wonderful Day“ wäre nett, wenn der unentschlossene und beim Refrain auch besonders unpassend wirkende Gesang das Lied nicht herunter ziehen würde.

THE DYING ONEs Debüt besitzt auch nach aufmerksamer Prüfung kaum etwas, was man nicht zuvor schon endlose Male und dabei zumeist auch besser vernommen hat; etwas, was einen davon abhalten sollte, das Prädikat “unerheblich“ zu vergeben.
Es gibt zwar die erwähnten zwei, drei guten Nummern, aber in seiner Gesamtheit stellt “Saturnine“ eines der zahllosen Beispiele aus der Kategorie “unspektakuläres Album einer Band, die (sehr wahrscheinlich) nur eine weitere unter zigtausend gesichtslosen Kapellen bleiben wird“ dar – nichtssagendes Logo und Cover tun da ihr Übriges. Aufgrund der Steigerung mit den letzten beiden Stücken und der Hoffnung, dass bei nächster Gelegenheit an diese Ausreißer nach oben angeknüpft werden kann, noch

18.01.2010
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