Es wird mal wieder Zeit für den Off-Schalter im Kopf. Die Washingtoner THE DRIP legen aktuell über Relapse Records ihre dritte EP vor und offenbaren damit einen kurzen wie auch kurzweiligen Granatsplitter mit Rost- und Haftmaterialien dran. “A Presentation Of Gruesome Poetics“ ist gleichsam eine Präsentation wüstester Grind-Methoden ohne viel Ariel oder Perwoll innerhalb der Produktion. Lasst den Mann so sein, wie ihn die Natur geschaffen hat, räudig und kampfeslustig – das dürfte das Motto der vier Amis sein, die seit dem Jahr 2007 unter dem Banner THE DRIP miteinander musizieren.
Die hier vorliegende dritte Veröffentlichung der Band charakterisiert sich im Wesentlichen durch die typisch klassischen Grindcore-Anleihen. NAPALM DEATH und Konsorten dürften hier im Kern Spalier gestanden haben, während Bolzkaliber wie etwa NASUM für die Feinwürze sorgen. Allerdings nicht mit einer entsprechend sauber gespülten Produktion, viel mehr mit widerwärtigen Rückständen, die das Ganze bösartig und infiziert klingen lassen. Die Drums rumpeln nicht immer haargenau im Takt, die Gitarren knarzen zum Teil wie eine alte Scheunentür und auch der Gesang von Brandon Caldwell klingt herrlich bauchbestimmt.
In den gut zwölf Minuten Spielzeit von “A Presentation Of Gruesome Poetics“ gelingt es THE DRIP zweifellos ein verrohtes Feuerwerk abzubrennen, auch wenn die Jungs erst noch beweisen müssen, ob sie diesen abwechslungsreichen Terror aus Gebolze, Stampfparts und Punk-Wurzeln auch auf Albumlänge ausdehnen können, ohne an Wirkung zu verlieren. Da dieser Beweis noch aussteht, bleibe ich mit einer Empfehlung dieses Scheibchens noch relativ vorsichtig, auch wenn die Anlagen definitiv vorhanden sind. Wer schon neugierig ist, macht mit der Truppe aus Richland nichts verkehrt.
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