Ich nehme also die aktuelle Scheibe der italienischen Band THE DOGMA in die Hand und begutachte neugierig das Coverartwork. Geschwungenes Bandlabel, in Frakturschriftart auf schwarzem Grund. Eine Gothic- oder Black-Metal-Band? Die Songtitel bestätigen mich in meiner Vermutung: „Dark Winter“, „Shades Of The Night“ und „The Return“ könnten so auch auf jedem DARKTHRONE-Album stehen. Die vier Bandmitglieder blicken mich zudem wie marmorne Steinabbilder von der CD-Rückseite an; in schwarz-weiß abgelichtete Gothiker, eindeutig! Ich lege also die CD ein und werde sofort von einem düsteren Bombast-Intro in Empfang genommen, woraufhin ich mich bestätigt zurücklehne. Nur um dann maßlos überrascht zu werden! Ob positiv oder negativ, sei erst einmal dahingestellt, zumindest entspricht das nunmehr gehörte in keiner Weise meinen oben aufgebauten Erwartungen. THE DOGMA spielen auf ihrem Debütalbum „Symphonies OF Love And Hate“ eine Mischung aus STRATOVARIUS und HELLOWEEN. Gerade der Sänger Daniele Santori, der einiges an Talent besitzt, erinnert mich ganz drastisch an die Herrschaften Hansen und Kotipelto. Männergesang in den höchsten Tonlagen also! Zuweilen begibt man sich dann durch den Einsatz eines operntauglichen Soprans geradezu in NIGHTWISHsche Sphären. Die Riffs sind überwiegend klassischer Heavy-Metal-Machart, nur selten wird hier die Schallmarke durchschlagen, obgleich alle Songs durchaus flott aus den Boxen brettern. Die Grundstimmung der Lieder würde ich mal als melancholisch beschreiben, und insofern wird man der CD-Aufmachung zumindest entfernt gerecht. Ansonsten rocken die von gelegentlichen Keyboardeinschüben aufgelockerten Tracks sehr straight und sind leider wenig markant, nichtsdestoweniger aber nett (nebenbei) zu hören. Leichte Kost, die schnell ins Ohr geht, aber leider genauso schnell wieder draußen ist. Schade, aber das Talent der Band und insbesondere ihres Sängers mag noch zu großen Taten taugen.