The Dogma - Black Widow

Review

Eins muss ich THE DOGMA zu Gute halten: sie sind auf ihrem dritten Album „Black Widow“ deutlich abwechslungsreicher als zuvor. Doch leider ist Vielfalt nicht automatisch mit Qualität gleichzusetzen. Nach einigen Hördurchgängen des neuen Werkes muss ich den Italienern eher raten: bleibt lieber eurem alten Sound treu!

Empfand ich noch das fehlende Verbleiben von Eindrücken nach dem ersten Durchlauf als ein Erzeugnis von mangelnder Konzentration meinerseits, steht jetzt leider fest, dass es doch an der wenig mitreißenden Musik liegt. Es fehlt auf „Black Widow“ an wirklich guten Hooklines, starken Melodien und spannenden Konstrukten. Stattdessen findet oft eine kaum erträgliche Keyboard-Überfrachtung statt. Dass THE DOGMA mal rockig, mal melodisch, mal emotional und auch mal sehr dynamisch auftreten, forciert den Anschein eines inhomogenen Werkes, dass zu künstlich auf Abwechslung getrimmt werden soll. Gelegentliche Death-Metal-Growls wirken wie Fremdkörper, zumal sie nicht gerade zu den Stärken des Sängers gehören.

Am besten präsentieren sich die Italiener noch, wenn sie sich alter Stärken entsinnen, die klar beim harmonischen Melodic Metal liegen. Das ein bisschen folkig angehauchte „The Nature And The Icelander“, das eingängige „The Fate Of The Leaders“ oder auch die Halbballade „Lost Forevermore“ erinnern noch an die guten Markenzeichen der ersten beiden Alben. Diesmal ist das für ein gutes Gesamtergebniss aber zu wenig.
Technisch gibt es die halbgaren Growls zu bemängeln. Ansonsten macht Daniele Santori mit seinem variablen Organ eine ganz passable Figur. Das Keyboard wird diesmal nicht klug eingesetzt, sondern es überfrachtet Songs mitunter zu sehr, anstatt die Melodie dezent zu ergänzen und zu untermalen oder die Hookline zu begleiten.

THE DOGMAs Drittwerk ist das bisher schwächste in ihrer Discography und dümpelt nur im qualitativen Mittelfeld. „Black Widow“ mag zwar als musikalische Weiterentwicklung der Italiener zu verstehen sein, doch geht der Schuss in die falsche Richtung los.

19.11.2010
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