Heiko Eschenbach 
Nicht wenige Fans von DILLINGER ESCAPE PLAN, den musikalisch vielleicht übergeschnapptesten Vertretern der avantgardistischen Progressive-Metal-Mathcore-Szene haben sich nach einer Wiederveröffentlichung der legendären 3-Track-EP „Under The Running Board“ gesehnt. Dieser Wunsch wird ihnen nun erfüllt, die Nummern, die es insgesamt auf knappe siebeneinhalb Minuten bringen gibt es nun mit mächtigem Soundgewand, und somit eigentlich so, wie es bei der Band sein muss.
Damals noch mit Sänger Dimitri Minakakis, bekommt man hier das geboten, was Einigen auf der (zweifellos guten) letzten Scheibe gefehlt hat, und wofür DILLINGER eigentlich zu jeder Zeit grandiose Kritiken einfuhren: Das pure, aggressive, verwirrende Chaos. Keine Frage: Nerds werden das Teil aufsaugen.
Als Bouns gibt es neun Live-Songs, unter anderem die gesamte EP abdeckend. Beeindruckend wie DILLINGER ihr von Zerüttheit und wilden Wirbelwinden aus schepperndem, kreislaufanregenden Geräuschkulissen geprägtes Weltbild auch auf der Bühne umsetzen können. Das gesamte Erlebnis gibt es freilich nur bei einem regulären Konzert, auf dem der optische Aspekt nicht unter den Tisch fällt.
Höhepunkt des Teils ist aber schließlich doch noch etwas ganz Anderes: Das Cover des BLACK SABBATH-Klassikers „Paranoid“, das die Band auf ihre tpyische Manier einmal komplett durch den Fleischwolf gedreht hat und ihm durch überraschende, bandtypisch irgednwie vollkommen kranke Swing/Jazz-Elemente zu einem großen Kunstwerk verarbeitet. Alleine dieses Wagnis sollte man auf alle Fälle gehört haben.
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