Geliebt für das Innovative, Mutige, Kompromisslose und Verrückte oder gehasst für das Nichtnachzuvollziehende, Disharmonische, Anstrengende dürften THE DILLINGER ESCAPE PLAN diese Konturen mit ihrem neusten Album etwas ausblenden, denn…. Eingängigkeit ist ins Hause der Jungs eingekehrt! Extrem vertracktes, hemmungsloses Hardcore Geballer wird mit schönen Melodien verbunden. Jazzige Disharmonien und ultraharte Knüppelparts stoßen auf ruhige Passagen, die die Stücke gekonnt auflockern. Na gut, aber ohne Mike Patton am Mikro ist wohl alles halb so toll – denken sich bestimmt viele – aaaber nein! Mit dem neuen Sänger haben die Jungs eine verdammt gute Wahl getroffen! Greg Puciato kann alles todbrüllen, -keifen und -kreischen, was ihm in die Quere kommt, aber er kann auch einfach sehr gut und facettenreich singen und das beweist er in cleanen Parts. Selbst durch die häufigen Takt- und Tempiwechsel lassen sich Die DILLINGER nicht leimen und ballern versiert alles nieder. Dieses Gefühlschaos weiß durch gekonnte musikalische Umsetzung durchaus zu gefallen. Auch die schon fast poppigen Passagen tragen wesentlich zum Gesamtbild bei. Das Gefühl, die Songs endeten zu abrupt, tut der Klasse dieses Albums keinen Abbruch und passt stilistisch hervorragend ins Konzept! Alle Kompositionen bestechen durch unglaubliche Spannung, die sich in ihnen aufbaut, um sich dann urplötzlich zu entladen. Unheimlich fette Gitarren, göttliches Drumming und Top-Gesang strotzen in einer disharmonischen Art und Weise vor Kreativität und Spielfreude. Das Cover von „Miss Machine“ illustriert schon treffend das, was auf uns hier zukommt – und entweder fügt man die einzelnen Parts in ein interessantes, außergewöhnliches Ganzes zusammen, oder sieht sie als zusammenhanglos und somit überflüssig. Entweder interpretiert man es als ein „alles in einem“ oder hält es eben für ein Nichts. Schaut Euch also das Cover noch mal an, da die kompromisslose Eigenständigkeit, die uns die Amis hier anbieten sicherlich nicht weniger kontrovers ist. Von mir ein klares JA!
Ein klares "JA" und dann nur 8 Punkte? Es sind knappe 9.5 und deswegen bekommt das Album von mir 9/10 Punkte. Bravo!
Ich find‘ die Stimme von dem Sänger tödlich beschissen, da kann die Mucke so gut sein, wie sie will… was sie ja auch ist. Für mich deswegen aber leider nix…
Etwas schwächer als "Calculating Infinity", das deutlich abgedrehter und verspielter war. "Miss Machine" hat zwar hier und da immer noch das typisch wirre Spiel der Band, zwischendurch aber auch etliche Phasen, die man gerne überspringen möchte. Alles in allem ein ordentliches Album mit einigen gekloppten Ideen, aber auch manch ziemlich überflüssigen Kram.