Mastermind Devin Townsend holt zum zweiten Paukenschlag aus. Nachdem er erst kürzlich mit seinem „SYL“-Album den Strapping-Süchtigen die Adrenalinspritze angesetzt hat, kommt mit „Accelerated Evolution“ das Gegenstück zum vertrackten Neo-Thrash-Geknüppel unters Volk. Prankte bisher auf Devin’s Soloalben schlicht sein Name, so ist 2003 plakativ von der „Devin Townsend Band“ die Rede. Es scheint, der Meister ist schwer überzeugt von seiner neuen Begleitband, die übrigens keine SYL-Mitglieder mehr im Line-Up aufführt. Ansonsten ist „Accelerated Evolution“ eigentlich das, was man von Herrn Townsend erwarten konnte: unverkennbarer Sound, unverkennbare Stimme und doch irgendwie anders als all seine vorangegangenen Werke.
Positiv, lebensbejahend, ja fast beschwingt muten solch poppig-orientierte Nummern wie „Traveller“ oder „Slow Me Down“ an, bezeichnend für das gesamte Album. Munter rockt sich Devin samt Gefolgschaft durch die eingängigen Songs, die mit einer Leichtigkeit in Szene gesetzt wurden, dass kaum ein Zweifel an der Intention aufkomme könnte – man setzt auf einfache, sich rasch erschließende Kompositionen ohne allzu sehr auf progressiven Anspruch, experimentellen Ansatz oder Heaviness Rücksicht zu nehmen. Und das ist gut so, denn ohne den Härteballast von „Physicist“ und die ausufernde Introvertiertheit von „Terria“ ist es Devin Townsend gelungen, dichter als je zuvor an den Vibe und die Qualität seines Meisterwerks „Ocean Machine“ heranzurücken. Das machen insbesondere so atmosphärische Hammersongs wie „Storm“, „Suicide“ oder „Deadhead“ deutlich. Eine Klasse für sich.
Devin Townsend, wie er Songs schreibt und lebt! Super Album!